Freitag, 30. Oktober 2009

Kontakte zahlen sich aus

Nicht nur auf der Bank bekommen Sie für ihr Guthaben Zinsen, zahlen aber für ihre Schulden. Auch im Kontaktbereich gilt: Wer isoliert lebt hat auch noch mit Einsamkeitsgefühlen zu kämpfen; deshalb ist es doppelt ergiebig, Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu pflegen. Die Belohnung für ein kontaktreiches Leben sind Gesundheit bis ins hohe Alter und vor allem ein langes Leben.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen mit vielen sozialen Kontakten eine höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die eher isoliert leben.
Vor allem bei Frauen zwischen 30 und 49 Jahren ist der Unterschied groß, weil dort die Lebensgefährdung durch Krankheit oder Unfall bei Frauen mit vielen Kontakten nur ein Viertel im Vergleich zu isoliert lebenden Frauen beträgt.

Es lohnt sich also, nach Wegen aus der Einsamkeit zu suchen, auch wenn man das Gefühl hat, dass es in puncto Kontakte so "leidlich" läuft. das reicht nicht.



gepostet i:A von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe und Lust. Mary Hahn Verlag

Dienstag, 27. Oktober 2009

Die Magie des Lächelns

Stellen Sie sich vor, Sie würden jetzt einfach grundlos lächeln. Sozusagen auf Kredit. Sie würden, sobald Sie jemanden treffen, ein Lächeln zurückbekommen. Nahezu von jedem, dem Sie begegnen. Sofern Ihr Lächeln wirklich von Herzen kommt.

Das spürt Ihr Gegenüber. Woran? Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass das Lächeln dann ehrlich von Herzen kommt, wenn es von den kleinen strahlenförmigen Fältchen in den Augenwinkeln begleitet wird.

Lächeln ist aus drei Gründen so wichtig:

1. Lächeln öffnet Türen: als Bitte, als Danke, als Zeichen von Friedlichkeit und Wohl-Wollen, als Zeichen von Souveränität und Lebenskultur. Und als Zeichen, die Umwelt Ihrer Mitmenschen etwas freundlicher zu gestalten. Denn die sehen Ihr Gesicht, Sie selbst sehen es ja nur dann, wenn Sie in den Spiegel schauen.

2. Lächeln ist eine gute Investition. Sie bekommen mehr als Sie geben. Ein Lächeln kommt mehrfach zurück.

3. Lächeln steigert Ihr Wohlbefinden. Wenn Sie lächeln, fühlen Sie sich hinterher besser als vorher. Woher das kommt? Ihr Unterbewusstsein reagiert vor allem auf Sinneseindrücke und auf körperliche Veränderungen. Wenn Sie herzlich lächeln, denkt Ihr Unterbewusstsein, Sie hätten einen Grund dazu. Was zuerst war, das Lächeln oder die Ursache dafür, diese zeitliche Reihenfolge ist dem Unterbewusstsein egal. Sie wirken dann auch positiv auf andere. Also werden Sie als ein erfolgsbestimmter Mensch gesehen und behandelt. Das wirkt wiederum auf Sie zurück, sodass Sie sich zunehmend erfolgsorientiert fühlen. Und danach auch handeln und entscheiden. Es ergibt sich eine Erfolgsspirale, die Sie durch ein einziges herzliches Lächeln in Gang gebracht haben.

Als konkrete Übung schlage ich Ihnen vor, heute Abend einmal 30 Sekunden vor dem Spiegel zu lächeln, um zu sehen, wie es aussieht, und um zu spüren, wie es sich anfühlt, wenn Sie sich selbst anlächeln.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan (2005). Kommunikative Kompetenz. GABAL Verlag

Freitag, 23. Oktober 2009

Neue Lust auf den Partner und gleichzeitig weniger Stress gewünscht?

Zwei Körper, eng umschlungen. Zwei Augenpaare, die sich verlangend ansehen. Hände, die fest zupacken. Ein gemeinsamer Rhythmus. Tango eben.

Der Tanz, der seit 2009 auf der Liste der erhaltenswerten Künste der UNESCO steht, hatte ursprünglich ein eindeutiges Ziel: Lust zu machen auf mehr. Als 'Vorspiel' in den Bordellen von Buenos Aires konzipiert wurde er bald standardisiert und salonfähig gemacht. George Bernard Shaw meinte dazu, der Tango sei "der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens".

Kein Wunder, dass der Tanz mittler Weile dazu verwendet wird, eingeschlafene Paarbeziehungen wieder aufzuwecken. Und das sogar wissenschaftlich fundiert:

Der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Gunther Kreuz hat zusammen mit Kollegen die hormonellen Veränderungen tango-tanzender Paare untersucht und fand: Während die Konzentration des Stresshormons Cortisol beim Tanzen abnahm, erhöhte sich die Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron. Kreutz führte etliche Versuchsreihen durch, um die Wirkung von Musik und Tanz unabhängig voneinander zu beobachten. Dabei zeigte sich, dass die Verringerung des Stresshormons vor allem über den Klang der Musik vermittelt wird, die Steigerung des Sexualhormons dagegen erst signifikant wird, wenn Körperkontakt herrscht. Allerdings: Die beiden Wirkungen potenzieren sich. Tango ist erst mit Musik so richtig effektiv und Musik ohne Tango entspannt nicht in demselben Maße.

Neben der Hormonmessung bat Kreutz seine tanzenden Versuchsteilnehmer auch um eine Einschätzung ihrer subjektiven Gefühlslage vor und nach dem Tango. Das Ergebnis: nach dem Tanzen waren die Paare nicht nur gelöster, sondern zudem auch lüsterner.

Seit einigen Jahren beschäftigt sich Kreutz mit den Auswirkungen von Musik und Tanz auf den menschlichen Körper und belegt immer wieder, dass Musikhören sowie aktives Tanzen und Singen positive Auswirkungen auf Gesundheit und emotionales Wohlbefinden haben. Außerdem behauptet er mit Überzeugung: "Tanzen und Musik stärkt unser Immunsystem".



gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Quelle: Quiroga, Cynthia, Stephan Bongard & Gunter Kreutz (2009). Emotional and neurohumoral responses to dancing tango argentino: The effects of music and partner. Music and Medicine, 1(1), 14-21.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Zauberwort "Name"

Es gibt einige Wörter, die symbolisch besonders viel Bedeutung besitzen, weshalb wir sie gezielt einsetzen können, um etwas zu erreichen.

Das wohl wichtigste Wort in der Kommunikation mit anderen ist der Name unseres Gegenübers. Denken Sie an diese Bedeutung. Sprechen Sie den Namen Ihres Gesprächspartners bitte stets korrekt aus. Schreiben Sie seinen Namen richtig. Und merken Sie ihn sich.

Wenn Sie seine Visitenkarte bekommen, nehmen Sie diese in die Hand und lesen Sie seinen Namen - möglicher Weise sogar laut - vor. Prägen Sie sich eine Besonderheit ein, die Ihnen hilft, den Namen zu behalten. (Ah ja, der Maier mit ai.). Wenn Sie den Namen nur genannt bekommen, versichern Sie sich, ihn richtig verstanden zu haben. Jeder Mensch ist gerne bereit, seinen Namen zu wiederholen.

Und wenn Sie ihn richtig verstanden haben, suchen Sie sich gedanklich eine Eselsbrücke zum Merken. Bei einem gängigen Namen vielleicht die Schreibweise, bei einem seltenen fragen Sie ruhig nach, was der Name bedeutet oder woher er kommt.



gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan (2005). Kommunikative Kompetenz. GABAL Verlag

Freitag, 16. Oktober 2009

Die 5 größten Irrtümer in der Partnerschaft

Irrtum 4
Hauptsache wir lieben uns, alles andere ist egal.
Liebe allein reicht für eine Partnerschaft nicht aus. Im Idealfall sollte für die soziografischen Merkmale gelten: Gleich und gleich gesellt sich gern. Und für die psychografischen Merkmale: Gegensätze ziehen sich an. Also zum Beispiel Menschen der gleichen sozialen Schicht, mit ähnlichem finanziellen Status, aber was ihre Charaktereigenschaften, ihre persönlichen Wesenszüge betrifft, dürfen sie sich ruhig gegenseitig ergänzen. So dass der eine den anderen etwas erdet, der andere dem einen etwas Schwung gibt.

Irrtum 5:
Schau'n wir mal, lassen wir es auf uns zukommen.
Das Leben ist zu kurz, um darauf zu warten, dass "es" geschieht. Man macht sich zum Opfer von System- und Sachzwängen, wenn man nicht genau weiß, was man will, und darum sein Ziel nicht konsequent verfolgen kann.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe und Lust. Der neue Weg zum Partnerglück. Mary Hahn Verlag.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Sitzposition und Kommunikation

Je nachdem, welche Zielsetzung Ihre Kommunikation verfolgt, haben sich klare Empfehlungen für verschiedene Sitzpositionen bewährt:
  • Nebeneinander sitzen:
    Diese Position ist relevant beim Betrachten eines Vorgangs aus beinahe demselben Blickwinkel, vor einem gemeinsamen Bildschirm, beim Betrachten des Navigationsgeräts oder bei Nachhilfe.
  • Gegenüber sitzen:
    Diese Sitzhaltung hat Vorteile beim Schachspielen oder anderen Spielen. Ansonsten erzeugt sie von sich aus eine Kontrahenten-Position, die womöglich das Unterbewusstsein beider Beteiligten grundlos in Kampfstimmung geraten lässt. Eine Ausnahme gibt es allerdings, wenn zwei Menschen gemeinsam am Essenstisch sitzen. Ob zu Hause oder im Lokal, neigen sie dazu, sich einander gegenüber zu setzen. Der österreichische Verhaltensforscher Otto König erklärt diese Beobachtung mit dem Hinweis auf das Relikt einer urzeitlichen Instinkthandlung: In der Zeit, als unsere Vorfahren noch von der Steppenjagd lebten, war es ein überlebenswichtiges Gebot der Vorsicht, beim Verzehren der Beute den Horizont mit den Augen auf mögliche Gefahren abzutasten. Erblicken wir nun während des Essens beim (unbewusst urzeitlich instinktiven) Aufblicken, beim Kauen oder Trinken einen uns vertrauten Tafelpartner, dann fühlen wir uns beruhigt und sicher.
  • Über Eck sitzen
    Dies ist die ideale Position für kooperative Gespräche: Man kann sich nahe sein, muss sich aber nicht andauernd ansehen. Diese Position ist gut für kreative Synergieleistungen.
Zur Frage, welche Sitzposition bei Konferenzen ideal ist, empfehle ich, stehend an passenden Tischen zu konferieren. Und zwar eine halbe Stunde lang.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Kommunikative Kompetenz. GABAL Verlag.

Freitag, 9. Oktober 2009

Die 5 größten Irrtümer in der Partnerschaft

Irrtum 1
Es gibt den Richtigen / es gibt die Richtige
Auf dieser Welt existieren derzeit 6,8 Mrd. Menschen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Sie auf eine große Anzahl von potentiellen Partnern stoßen, mit denen Sie ein glückliches Leben zu zweit führen könnten. Lösen Sie sich von dem Irrtum, es gebe "the one and only".

Irrtum 2
Bloß nicht heiraten, bis man den perfekten Partner entdeckt hat.
Diese Sehnsucht nach dem perfekten Partner ist menschlich. Aber sie ist im gleichen Maße unrealistisch. "Nobody is perfect."

Irrtum 3
Wenn ich mich nur genug bemühe, dann wird meine Partnerschaft schon wieder besser werden.
Stellen Sie sich vor, Sie würden jemandem die Hand zum Gruß ausstrecken, aber Ihr Gegenüber ergreift Ihre Hand nicht, sondern lässt Sie kalt im Regen stehen. So kann es passieren, wenn ein Partner sich bemüht und der andere nicht mitzieht. Denn der einzelne ist nur zu 50% für die gemeinsame Partnerschaft verantwortlich.


wird fortgesetzt!

Den nächsten Blog-Beitrag lesen Sie am Dienstag, 13.10.09

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Lust und Liebe. Mary Hahn Verlag

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Besser entscheiden mit Psychologie

Auf Grund der uralten Einsicht, dass nicht alles menschliche Verhalten rational ist und der Möglichkeit neuer Forschungsmethoden erlebte Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts die Verbindung von Psychologie und Wirtschaftswissenschaften eine Renaissance: Mit Hilfe der Tools der Verhaltensökonomie konnten Forscher nun weitaus besser als zuvor das (ir-)rationale Entscheidungsverhalten des Homo sapiens erklären und vorhersagen.

Bevor Sie sich nun wertvolle Tipps für bessere Entscheidungen abholen, sind Sie herzlich eingeladen, ein paar Zeilen zur Prospect Theory (siehe Beitrag vom 09.09.09) zu lesen. Obwohl die meisten Untersuchungen zur Prospect-Theorie aus dem wirtschaftlichen Kontext stammen, gilt die Theorie jedoch für alle Bereiche unseres Entscheidungs-Lebens. Zeit also, dass Sie ein paar dieser Fehler kennen lernen, um sie in Zukunft zu vermeiden. Ab jetzt können Sie gerne jeweils donnerstags unsere kleine Serie 'Besser entscheiden mit Psychologie' nutzen. Viel Spaß beim Experimentieren mit den Ergebnissen der Verhaltensökonomik!


Teil 3 - Overconfidence Bias

"Sicher?" - "100%ig!!". Von wegen....
Bei wirtschaftlichen wie bei persönlichen Fragen überschätzen wir systematisch unsere Fähigkeit, Wahrscheinlichkeiten anzugeben und Vorhersagen für zukünftige Ereignisse zu treffen.
Ein Beispiel: Gibt man Versuchsteilnehmern die Aufgabe, die Bevölkerung Bulgariens derart zu schätzen, dass der angenommene wahre Wert zu 90% Wahrscheinlichkeit in einem genannten Intervall liegt (typische Antwort: 'Die Bevölkerung liegt mit 90% Sicherheit zwischen 10 und 15 Millionen'), so geben die meisten Teilnehmer zu geringe Intervalle an.
Oder: Geben Sie Teilnehmern in einem Quiz die Möglichkeit, auf die Korrektheit ihrer Antworten zu wetten. Die Teilnehmer werden in der Regel Geld verlieren.

Diese Art von überhöhtem Selbstvertrauen in unsere eigenen Entscheidungen und Prognosen wird in der Psychologie "Vermessenheitsverzerrung" oder englisch "overconfidence bias" genannt. Im psychologischen Versuchslabor hat die Selbstüberschätzung natürlich keine weitreichenden Folgen, wohl aber oft in der Realität ("Ich kann noch fahren", "Kaufen, kaufen, die Wertpapiere steigen mit ziemlicher Sicherheit wieder!").

Dazu kommt: Selbstüberschätzung ist in der Regel sogar gesund: Sie hilft uns, unser Selbstvertrauen aufrecht zuerhalten und unseren "Locus of Control" internal zu verankern - was nichts anderes bedeutet, als dass wir uns selbst das Gefühl geben, 'die Dinge in der Hand zu haben'. So gesehen ist die Vermessenheitsverzerrung eine wichtige Grundlage unseres Selbstwertbewusstseins und ein naher Verwandter des Optimismus. Beide brauchen wir, um glücklich und zufrieden zu werden. 'Gesunde Selbstüberschätzung' nennt der Volksmund das Phänomen - und dem ist zunächst nichts entgegenzusetzen.

Zumindest so lange nicht, bis die eigenen falschen Entscheidungen auf Grund einer Vermessenheitsverzerrung das eigene Leben oder das anderer gravierend beeinträchtigen können ("lass mal, ich kann noch fahren").


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Psychologische Begriffe: "Intrinsische Motivation"

Wenn ich mich abends ans Klavier setze, um etwas zu komponieren kann es sein, dass ich die Zeit vergesse. Obwohl man das Komponieren als Arbeit bezeichnen könnte, deren Ergebnisse dazu dienen anderen Leuten Spaß zu machen, fühlt es sich so an, als würde allein das Spielen, Improvisieren, Aufnehmen und Aufschreiben der Noten den Lohn der Arbeit darstellen. Ich fühle mich gut.

Wenn ich morgens routinemäßig die Emails checke und beginne, sie zu beantworten, kann es sein, dass ich einen gewissen Widerwillen gegen diese Aufgabe spüre. Ich muss mich dann zwingen, die immer gleichen Formulierungen zu bemühen oder ad hoc Lösungen für brennende Probleme zu suchen oder Termine abzustimmen. Obwohl ich anerkenne, dass die Tätigkeit für mich und für andere wichtig ist, muss ich mir die Ergebnisse und positiven Folgen meiner Schreiberei vor Augen führen, damit ich wirklich "dran bleibe". Wo es möglich ist, bemühe ich das Telefon, weil diese Art der Kommunikation wesentlich effizienter ist. Ich fühle mich etwas "genervt".

Vielleicht ist es bei Ihnen gerade anders herum, vielleicht liegt ihnen keine der Alternativen oder sie "mögen" beide. Entscheidend ist, dass wir alle Tätigkeiten kennen, die uns um ihrer selbst Willen Spaß machen. Und auf der anderen Seite Tätigkeiten, zu denen wir uns zwingen müssen, weil wir spüren, dass sie wichtig sind und ihre Ergebnisse entscheidend sein könnten - für uns oder für andere.

Psychologen sprechen im ersten Fall von "intrinsischer Motivation": Tätigkeiten, die uns intrinsisch motivieren, sind sozusagen Selbstzweck. Wir würden sie aus purer Freude ausführen, selbst wenn wir nichts dafür bekämen. Tennis oder Fußballspielen, Klatsch und Tratsch austauschen, sich (zeitweise) mit Kindern beschäftigen oder Singen gehören für viele Menschen dazu. Kurz: Intrinsische Motivation kommt aus der Tätigkeit selbst.

Dagegen kommt "extrinsische Motivation" aus Quellen, die außerhalb der Tätigkeit und uns selbst liegen. Routineaufgaben und Hausarbeit gehören dazu, aber auch zum Beispiel viele Aktivitäten, die wir unternehmen, wenn wir eine Diät machen oder unsere Kinder ausbilden oder generell Probleme in Beruf und Privatleben lösen.

Im Allgemeinen empfehlen Psychologen, sich wo möglich intrinsisch motivierende Tätigkeiten zu suchen und diese auszuleben. Wie kommt man zu diesen Tätigkeiten? Die einfachste und zugleich wirksamste Strategie ist, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihnen eine (Berufs-)Tätigkeit wirklich Spaß macht, probieren Sie es aus oder stellen Sie sich diese Tätigkeit mit allen Sinnen und sämtlichen zugehörigen Situationen vor. Was fühlen Sie? Ein angenehmes Kribbeln und den Wunsch, loszulegen oder ein unangenehmes Ziehen und die Tendenz, von der Idee Abstand zu nehmen?

Für Eltern, Führungskräfte und Coaches ist es in der Regel entscheidend zu wissen, was Ihre Kinder/Mitarbeiter/Klienten intrinsisch motiviert. Denn ein Ergebnis zieht sich wie ein roter Faden durch die Motivationsforschung: Intrinsisch motivierte Personen sind nicht nur zufriedener, sondern auch durchweg erfolgreicher in dem, was sie tun.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Montag, 5. Oktober 2009

Wann macht uns Arbeit glücklich?

Kaum ein Lebensinhalt weckt so gemischte Gefühle wie die Aktivität, mit der wir die zweitmeiste Zeit unseres Lebens verbringen: Arbeit.

Wann fühlen wir uns bei der Arbeit gut, empfinden dabei Stolz und Freude und können längerfristig Glück schöpfen? Der US-Glücksforscher Mihaly Csikszentmihaly hat diese Fragen zum Hauptinhalt seiner eigenen Forschungs-Arbeit gemacht. Und er lebt damit vor, was er in seinen Studien über das Verhältnis von Glück und Arbeit während der Jahre seines Schaffens herausgefunden hat.

  1. Arbeit macht uns dann glücklich, wenn wir fühlen, dass wir eine Mission haben, die wir mit unserer Arbeit verfolgen können. Fragen Sie sich einfach einmal: Welches gesellschaftliche Bedürfnis wird durch die Ergebnisse meiner Arbeit befriedigt (z.B. Kranke heilen, Gerechtigkeit gewährleisten, Wissen weitergeben, ...)? Und: Warum sollte die Gesellschaft die Art von Arbeit, die ich tue, mit Status oder Privilegien belohnen? Vergegenwärtigen Sie sich also, welchen gesellschaftlichen Nutzen Ihre persönliche Arbeit hat.
  2. Ein guter Weg zum Glück im Job besteht darin, sich Vorbilder zu suchen, die "gute" Arbeit leisten ('gut' im Sinne von 'sinngebend' und 'qualitativ hochwertig'). So findet man nicht nur heraus, welche Art von Arbeit am besten zu einem passt, sondern auch, auf welche Art die eigene Arbeit am besten und am sinnvollsten gelingt. Fragen Sie sich also: Welche Kollegen werden ihrem Beruf oder ihrer Berufung am besten gerecht und warum? Und: Welche "Qualitätsnormen" gibt es innerhalb meiner Berufssphäre?
  3. Wahrscheinlich am wichtigsten ist aber, ob man den eigenen Beruf und die damit verbundenen Tätigkeiten mit sich selbst moralisch vereinbaren kann. Fragen Sie sich deshalb: Bin ich auf mich und meine Arbeit stolz, wenn ich morgens in den Spiegel schaue? Würde ich in einer Welt leben wollen, in der sich jeder so verhält wie ich? Und: Welche moralischen Grenzen möchte ich in meiner Arbeit nicht überschreiten und warum?
Diese Fragen helfen, den eigenen Beruf und die damit verbundenen Tätigkeiten darauf hin zu untersuchen, ob man als Mensch und Person damit einverstanden ist. Lassen Sie sich dabei ruhig auch von Ihren Gefühlen leiten. Sie sind ein in persönlich wirklich wichtigen Dingen oft (aber nicht immer, siehe unsere Donnerstags-Reihe!) ein besserer Ratgeber als kühle Kalkulation. Und scheuen Sie nicht davor zurück, etwas neues zu wagen, wenn Sie ein besseres Gefühl dabei haben. Fragen Sie sich einmal ganz grundsätzlich: Wollen Sie wirklich einen Großteil Ihres Lebens mit etwas verbringen, das Sie nicht mit Ihren innersten moralischen Standards in Einklang bringen können?


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.goodworkproject.org/

Freitag, 2. Oktober 2009

Die 10 Todsünden der Partnerschaft - und wie Sie sie vermeiden können

Jede auch noch so gute Partnerschaft leidet zuweilen unter dem Fehlverhalten der Partner. Was man auf jeden Fall vermeiden sollte und wie man es vermeiden kann, das zeigen wir in unserer kleinen Serie "Todsünden der Partnerschaft" jeweils freitags, zum Start ins Wochenende. Da ist Zeit, wieder einmal nachzudenken, was wir vielleicht besser machen könnten - und unserem Partner damit eine Freude.


7. Schuldzuweisung: "Nur weil Du..., ist mir das passiert!" "Ich komme nur mit dem Geld nicht aus, weil Du mir zu wenig gibst!" "Nur weil Du mich so genervt hast, habe ich die Sache verpatzt!"

Lösung: Wem es gelingt, in einer Beziehung (Partnerschaft, Mitarbeiter, Kinder etc.) die Formel "Nur weil Du/Sie..." zu vermeiden, hat schon gewonnen. Und zwar auf eine Weise, dass beide gewinnen. Anstatt Schuld beim anderen zu suchen, lieber die Selbstverantwortung übernehmen und so handeln, wie man es sich vom Partner wünscht.


8. Sie meint, sexuell sei sie Besseres, längere, größere Erlebnisse von früher gewohnt: "Ist das alles? Also wenn ich da an ... zurückdenke, das war schon was anderes. Der konnte eine Frau befriedigen!"

Lösung: Selbstverständlich sind Vergleiche mit früheren Beziehungen in einer reifen Partnerschaft tabu. Egal, was früher war. Jetzt zählt, was ist. Natürlich ist es anders. Und wenn es früher so viel passender gewesen wäre, hätte man sich auch nicht getrennt. Also das Beste aus dem Bestehenden machen.


9. Killerphrasen: "Was, Du? Du? Du glaubst doch nicht etwa, dass Du damit Erfolg hast!" , "Wenn das so gut wäre, hätte man das sicher längst erfunden." "Meinst du, der/die wartet gerade auf dich?", "Du hoffst doch nicht etwa, dass du damit ankommst?"

Lösung: Ein guter Freund macht mut, gibt Anregungen und weckt schlummernde Reserven in einem. Dem Partner ein guter Freund sein heißt, ihn zu höheren Leistungen anstacheln und ihm das Vertrauen geben, dass man an ihn glaubt.


10. Solidaritätsbruch: Sich in konkreten Entscheidungen gegenteilig zum Partner verhalten: In puncto Geldausgeben, Erziehung der Kinder, Umgang mit Bekannten, Wahl der Freunde, Pflege der Nachbarschaftskontakte, Erzählen von Intimitäten, Preisgabe von diskreten Informationen, Verrat...

Lösung: Eine Beziehung erfordert Vertrauen, Loyalität und Solidarität. Kritisieren kann man den Partner unter vier Augen oder im allerengsten Freundeskreis. Ansonsten als Team auftreten, sprechen, handeln. Das stärkt. Die Beziehung, den Partner und einen selbst.



gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Wie sich Wahlverlierer motivieren können

Frank Walter Steinmeier hat es sicher nicht leicht in diesen Tagen. Ohne Kanzleramt und Charisma soll er nun versuchen, seinen eigenen Kurs und den seiner Partei neu zu definieren. Wie kann er damit umgehen? Was motiviert ihn jetzt? Und: Wie können wir alle uns möglicher Weise aus solchen tiefen Löchern selbst wieder herausziehen?

Ein Interview mit Dr. Stephan Lermer (Radio FFH, 29.9.09) gibt Antworten:





gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer