Gehören Sie auch zu den Menschen, die während endlosen Telefongesprächen und Meetings beginnen, kleine Zettel zu bemalen? Herzlichen Glückwunsch, gute Strategie! Forscher der University of Plymouth haben herausgefunden, dass das Zeichnen von kleinen Bildern und Mustern während eintönigen Tätigkeiten offenbar die Konzentration fördert.
Jackie Andrade von der School of Psychology spielte ihren Probanden in einem kontrollierten Experiment eine ziemlich langweilige Telefonnachricht über eine Party und deren Gäste vor. Die Hälfte der Probanden durfte nebenher kleine Bildchen ausmalen, die andere Hälfte sollte einfach nur zuhören. Anschließend fragte die Forscherin die Namen der Partygäste und Orte ab, die in dem Telefongespräch genannt wurden. Das erstaunliche Ergebnis: Die zeichnenden Probanden erinnerten durchschnittlich 29% mehr Informationen!
Die Psychologin Andrade geht davon aus, dass uns das Kritzeln davon abhält, uns Tagträumen hinzugeben, die die Konzentration stören. Wer hat nicht schon mal während eines Meetings an die restlichen Termine des Tages gedacht oder den letzten Abend noch einmal Revue passieren lassen oder? Wer nicht zeichnet, erinnert sich später wesentlich schlechter an relevante Dinge. Wer aber etwas nebenbei „exteriorisiert“, also zum Beispiel visuell fixiert, bewirkt damit, dass die Aufmerksamkeit fokussiert und die Konzentration auf einem optimalen Level bleibt. Und verhindert Tagträume, die unsere Aufmerksamkeit verringern.
Quelle: Andrade, J. (2009). What does doodling do? Journal of Applied Cognitive Psychology, 2009