Wenn verschiedene Menschen in ähnlichen Situationen mit ähnlichen Stress auslösenden Dingen ganz unterschiedlich umgehen, führen das Psychologen meist auf eine ganz bestimmte Eigenschaft zurück: Ihre Resilienz.
Resilienz bedeutet in etwa 'Stresskompetenz' und beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, Stress auszuhalten und nicht daran zu zerbrechen - etwa psychische Leiden zu entwickeln oder konstant schlechte Stimmung zu haben und zu verbreiten. Resilienz bedeutet auch: Effektive und durchdachte Strategien gegen den Stress zu betreiben, obwohl man mit harten Zeiten, Verlusten oder chronischen Belastungen konfrontiert ist.
Um die zwei Pole der Resilienz zu verdeutlichen, hilft ein Vergleich zwischen Gusseisen und Schmiedeeisen: Gusseisen ist starr, hart, spröde und bricht leicht. Schmiedeeisen dagegen ist weich, anpassungsfähig und flexibel - deshalb auch das Bild, das Resilienz am besten beschreibt: 'Zurückfedern' (engl. 'bounce back') von Stress.
Die Charakteristika resilienter Menschen sind entsprechend:
- Die Fähigkeit, Stress abzufedern und sich von beinahe allem rasch zu erholen
- Die Einstellung: 'Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg'
- Die Einstellung, Probleme als Herausforderungen zu begreifen
- Durchhaltevermögen
- Die Fähigkeit, Gelegenheiten zu erkennen und wahrzunehmen
- Ein festes System aus Werten und Glaube
- Ein Netzwerk aus Menschen, die soziale Unterstützung gewähren
- Ein breites Repertoire an Strategien, um mit Stress umzugehen
Dazu kommen viele präventive Maßnahmen: Unter anderem der Aufbau positiver sozialer Beziehungen, die Entwicklung einer positiven, wohlwollenden Lebenseinstellung, der Aufbau von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und die Fähigkeit, genießen zu können.
In unseren Trainings und Coachings nimmt Resilienz deshalb einen zentralen Platz ein. Wir vermitteln Resilienz nachhaltig, über ein umfassendes Modell der Stressbewältigung:

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle u.a.: Tugade, M, Fredrickson, B (2004). Resilient individuals use positive emotions to bounce back from negative emotional experiences. Journal of Personality and Social Psychology, 86 (2), pp. 320-333