Dienstag, 2. Oktober 2012
Glücklichsein läßt uns älter werden
Im Jahr 2000 konnte die amerikanische Forschergruppe um Danner eine Inhaltsanalyse dieser Lebensläufe vornehmen, welche die 18-32 Jahre alten angehenden Nonnen beim Eintritt geschrieben hatten.
Es zeigte sich, dass diejenigen der 178 Nonnen, die damals überwiegend positive Begriffe wie z.B. "Glück", "Freude", "göttliche Liebe" etc. geschrieben hatten, in der Folge durchschnittlich 10 Jahre länger lebten als ihre Mitschwestern.
Der Vergleich ist deshalb so interessant, weil Nonnen weitgehend dieselbe Lebensform praktizieren, was bei anderen Zielgruppen sehr selten zu finden ist. Deshalb ist die Interpretation des Ergebnisses auch höchst legitim, weil sich sonst kaum Faktoren finden, die ursächlich wären, als die Ausrichtung der persönlichen Haltung bzw. Einstellung.
Allerdings wird vor einer Generalisierung gewarnt, denn Nonnen führen ein im Vergleich zu anderen Menschen ziemlich streßbefreites Leben. So läßt es sich leichter alt werden, gilt Stress doch als einer der größten Killer in puncto Lebenserwartung.
Eine neuere Meta-Studie des bekannten europäischen Glücks-Experten Veenhofen aus den Niederlanden brachte 2008 zutage, dass generell, (dazu muss man also keine Nonnen sein), glückliche Menschen zwischen sieben und zehn Jahre länger leben.
Man wird also nicht nur älter, sondern auch glücklicher älter.
Quellen:
Danner, D.P., et al. (2001), Positive emotions in early life and longevity: Findings from the Nun-study. J.Pers.Soc.Psychol., 80, 804-813
Veenhoven, R. (2008), Effects of happiness on physical health and the consequences for preventive health care. J.Happ.Studies, 9, 449-469
Donnerstag, 30. August 2012
Paare herhören: was/wie Sie schreiben, sagt mehr aus, als Sie denken
Dies beweist eine Studie des Psychologen Richard B. Slatcher von der Wayne State University und seinen Kollegen. Die Forscher analysierten Chatinhalte von 68 Paaren über einen Zeitraum von 10 Tagen. Die ausgewählten Paare hatten ein Durchschnittsalter von 19 Jahren und schrieben sich fast täglich "Instant messages".
Zudem gaben die Probanden das Maß ihrer Beziehungszufriedenheit an.
Die Analyse der verwendeten Wörter brachte spannende Erkenntnisse zum Vorschein: Bei Paaren, bei denen die Frau häufiger "ich" in ihren Sätzen verwendete, schien die Beziehung stabiler zu sein. Zudem waren sowohl Mann als auch Frau sichtlich zufriedener. "Diese Beziehungen funktionieren besser, da die Frau sich dem Partner gegenüber mehr öffnet und mehr von sich preis gibt," so Slatcher. Für Männer, die häufig "ich" verwendeten, war der Vorteil nicht ganz so groß. Hier gab es nur einen kleinen Unterschied in der Zufriedenheit im Vergleich mit Männern, die "ich" selten verwendeten. Wenn Männer oft "mir" oder "mich" schrieben, hatte das sogar einen negativen Effekt auf die Beziehung! Auch die häufige Verwendung von "du" war nicht gerade positiv.
Was kann Mann also tun, um die Beziehung via Sprache zu verbessern?
Die Antwort überrascht kaum: über Gefühle reden, also auch Gefühle aussprechen! Männer mit einem "schnulzigeren" Schreibstil, der häufiger Worte wie "Liebe" oder "glücklich" enthielt, waren zufriedener in ihren Beziehungen und die Liebe hielt zudem länger!
Spannend war auch, dass das bekannte und unter Singles stark verhasste "wir", anders als angenommen, keinen besonders positiven Effekt auf Zufriedenheit oder Intimität der Beziehung hatte.
Die Forscher interpretierten die Ergebnisse folgendermaßen: Autonomie sei wichtig und gut für eine Beziehung, das beweise die positive Wirkung von "ich"-Formulierungen. Diese zeige nämlich, dass der Partner über sich und seine Gefühle Bescheid wisse und diese auch mitteile. Die häufige Verwendung von "mir" oder "mich" dagegen, deute auf eine Opferhaltung hin und beinhalte wenig Bemühung für die Beziehung. Dasselbe gelte für "du"-Formulierungen.
Probieren Sie die neuen Erkenntnisse doch gleich mal aus, und überraschen Sie Ihren Partner heute Abend mit einem freundlichen: "Ich glaube, ich sollte dir häufiger sagen, dass ich dich liebe!" (Und vermeiden Sie lauwarme Formulierungen, wie "wir sind müde" oder "wir haben keine Zeit").
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Slatcher, R. B., Vazire, S., Pennebaker, J. W.(2008): Am "i" more important than "we"? Couples' word use in instant messages. Personal Relationships, 15/4: pp. 407-424
Donnerstag, 24. Mai 2012
Glückliche Menschen sind erfolgreicher - und weniger burnoutgefährdet
Der als Lambarene-Arzt bekannt gewordene Theologe und Philosoph Albert Schweitzer komprimierte diese Erkenntnis in dem Satz:
"Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Wenn Sie Ihre Tätigkeit lieben, werden Sie erfolgreich".
Heute will die Welt für solche Aussagen empirische Absicherungen. Dafür engagierte sich ein Team von
renommierten Glücksforschern und verfasste eine bahnbrechende Studie, in der die Psychologen mittels empirischer Untersuchungen nachweisen konnten: Ja, positive Affekte werden belohnt durch Erfolg. Unter "positiven Affekten" versteht man Freude bis hin zur Begeisterung sowie Zufriedenheit bis hin zum Glücksgefühl. "Belohnt durch Erfolg" meint nicht nur den finanziellen Aspekt, sondern ein generell gelungenes Leben, also eine gute Partnerschaft, Erfüllung im Beruf, Erfolg in puncto Freundschaften und Gesundheit, eine hohe qualitätsgeprägte Lebenserwartung, und das alles verbunden mit dem Gefühl, näher am eigenen Sinn des Lebens zu sein.
Diese Studie von Sonja Lyubomirsky, Laura King und Ed Diener stammt aus dem Jahr 2005. Jetzt, sieben Jahre später konnte eine andere Forschergruppe erneut empirisch nachweisen, dass diese Reihenfolge zu beachten ist: Diejenigen waren am Ende die erfolgreicheren, die zu Beginn eines Vorhabens bereits zufrieden bis glücklich waren und an sich geglaubt hatten. Dabei wurde das Gefühl von Zufriedenheit bzw. Glück in alle drei Zeit-Richtungen abgefragt: in der vergangenen Woche glücklich gewesen, optimistisch in die Zukunft schauen, und die Befindlichkeit im Augenblick. Zur Negativ-Abgrenzung wurde überdies gefragt nach depressiven Verstimmungen, Appetitlosigkeit oder Gefühlen von Verzweiflung.
Die Studienleiterin, die in Kalifornien arbeitende deutsche Psychologin Claudia Haase, fasste die erfreulichen Zusammenhänge zwischen Glück und Erfolg so zusammen "Menschen mit ausgeprägtem positiven Affekt investieren mehr Zeit und Mühen, um ihre Ziele zu erreichen und lassen sich von Rückschlägen nicht aufhalten, weil sie davon überzeugt sind, dass sie diese Ziele aus eigener Kraft erreichen können".
Demzufolge wären Unternehmer gut beraten, wenn sie ihren Mitarbeitern ein Glückstraining ermöglichen (oder selbst eines besuchen): Eine humane Win-win-Investition, die allen nur Vorteile liefert.
Quellen:
Haase Claudia, Poulin Michael, Heckhausen Jutta: Happiness as a Motivator: Positive Affect Predicts Primary Control Striving for Career an Educational Goals.
Personality and Sozial Psychology Bulletin 2012.
Lyubomirsky Sonja, King Laura, Diener Ed: The Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success?
Psychological Bulletin Vo. 131, Nr.6, 803-855, 2005.
Freitag, 31. Dezember 2010
Gute Vorsätze für 2011
Die meisten geben dabei an, dass sie vor allem wieder mehr Zeit mit ihrem Partner verbringen wollen. Hier einige Tipps, wie Sie im neuen Jahr die Zeit zu zweit Gewinn bringend gestalten:
- Verabschieden Sie sich von zeitfressenden Alltagsaktivitäten, die Ihnen und Ihrem Partner eigentlich nichts bringen. Was Sie im Beruf schaffen (müssen), das bekommen Sie sicher auch im Privatleben hin: Setzen Sie sich einmal gemeinsam mit Ihrem Partner hin und überlegen Sie sich, wo Sie Zeit sparen können, um Sie anschließend gemeinsam wieder auszugeben. Machen Sie eine richtige Liste. Alle Vorschläge sind erlaubt. Anschließend werden die Dinge gestrichen, die beide für überflüssig halten.
- Neigen Sie zum Perfektionismus? Wollen auch Sie immer die Dinge möglichst langfristig und gut vorbereiten, damit alles stimmt, bevor Sie sich richtig zu zweit entspannen können? Die Wahrheit ist: Es wird niemals alles perfekt passen. Gerade in der Partnerschaft gilt: Gelegenheit macht Liebe. Nutzen Sie es also aus, wenn Sie einmal unvorhergesehen Zeit übrig haben und holen Sie Ihren Partner nach Möglichkeit ins Boot.
- Gemeinsam planen: Reden Sie gemeinsam über kleine und große Ziele im neuen Jahr. Vereinbaren Sie dazu einen konkreten Termin, ganz so als würden Sie ein Meeting festsetzen. Thematisieren Sie solche Ziele, bei denen Sie schon weitgehend übereinstimmen und legen Sie gemeinsam Strategien zur Zielereichung fest. Ziele schaffen Verbundenheit und Zeit für wichtige Dinge - auch und gerade im 2er-Team Partnerschaft.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
http://www.tns-emnid.com/, 29.12.2010
Dienstag, 14. Dezember 2010
Reichtum oder Vermögen?
Ein Interview mit Dr. Stephan Lermer:
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: NDR 2, 22. September 2010
Dienstag, 30. November 2010
Glücksfaktoren
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Zwar habe jeder Mensch ein individuelles 'Glücksniveau', das er von Zeit zu Zeit unter- oder überschreite. Aber Glück sei nicht, wie oft angenommen, allein von unseren Genen bestimmt. Man kann laut der Studie um einiges glücklicher sein, wenn man ein paar wichtige Faktoren beachtet:
Zum Beispiel soziale Kontakte aktiv zu suchen und aufrecht zu erhalten. Freundschaft macht glücklich und Menschen sind dann am zufriedensten, wenn sie in Gesellschaft guter Freunde sind. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gemüt des Partners: Menschen, die mit einem emotional ausgeglichenen Partner zusammen sind leben besser. Eher neurotisch-ängstliche Menschen machen dagegen auch ihren Partner ein wenig unglücklicher.
Ein weiterer interessanter Weg zum Glück ist ebenfalls Teil unseres Sozialverhaltens: Uneigennützigkeit. Menschen, die nur an ihr eigenes Wohl denken, materielle Ziele verfolgen und karriereorientiert denken, sind im Schnitt weniger glücklich. Dagegen gilt: Glücklich die, die anderen helfen, sprich: sich sozial und politisch engagieren und sich für andere einsetzen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: DIW
Dienstag, 2. November 2010
Boreout-Gefahr in Deutschland
Allerdings: Ein Fünftel aller deutschen Arbeitnehmer fühlt sich unterfordert im Beruf. Bei den Auszubildenden und den 20-29jährigen sind es sogar 33%. Wird die Unterforderung chronisch und wird sie zudem als Stress erlebt, besteht die Gefahr des Bore-out-Syndroms (Wir berichteten im Blog vom 7. September 2009).
Wenn man über längere Zeit nicht genügend herausfordernde Aufgaben bekommt, fühlt man sich 'nutzlos', irgendwie Fehl am Platz und nicht genügend wertgeschätzt. Langfristige Folgen sind Desinteresse und eine schlechte Performance trotz ausreichender Fähigkeiten.
Schlimm wird es, wenn man sich chronisch unterfordert fühlt und beginnt, ernsthaft darunter zu leiden. Dann sollte man auf keinen Fall zögern, mit Vorgesetzten, Kollegen, dem Betriebsrat oder einer Vertrauensperson zu sprechen. Die Bore-out-Symptomatik verschwindet in der Regel ziemlich rasch wieder, sobald man wieder anspruchsvollere Aufgaben, gemeisterte Herausforderungen und ehrliche Anerkennung für gute Arbeit erfährt.
Der Mensch ist eben auf Herausforderungen angelegt: Bequemlichkeit ist kein Weg zum Glück.
gepostet i.A. von Dr. Stephan LermerQuelle: http://www.stern.de/magazin/
Freitag, 24. September 2010
Bitte lächeln - für eine glückliche Ehe!
Das berichten Matthew Hertenstein und seine Kollegen von der DePauw University in Greencastle, Indiana. Sie verglichen Fotos aus College-Jahrbüchern mit dem Familienstand (ledig, verheiratet, geschieden) ihrer Probanden. Das Lächeln der Versuchsteilnehmer wurde dabei auf einer zehnstufigen Skala bewertet. Ein ehrliches, glückliches Lächeln (sozusagen ein Zehn-Punkte-Lächeln) zeigt sich beispielsweise darin, dass nicht nur die Mundwinkel nach oben gezogen werden, sondern außerdem die Augen 'mitlachen': Es bilden sich kleine Lachfältchen um die Augen, weil Muskeln in der Augenregion aktiv werden, wenn wir wirklich amüsiert oder gut drauf sind.
Keiner der Probanden mit einem Zehn-Punkte-Lächeln war zum Untersuchungszeitpunkt geschieden, während fast 25% der Versuchteilnehmer, die nicht oder fast nicht lächelten bereits mindestens einmal geschieden waren!
In einer zweiten Untersuchung fragten die Forscher nach dem Familienstand von über 65-jährigen und verglichen ihre Daten mit Kindheitsfotos (durchschnittlich waren die Teilnehmer auf den Fotos 10 Jahre alt). Von den 'größten Lächlern' waren wieder nur 11% geschieden, während von den einst ernst dreinschauenden Kindern 31% später das Scheitern Ihrer Ehe durchmachten.
Die Forscher warnen allerdings davor, voreilige Schlüsse aus der Studie zu ziehen. Die Untersuchung stelle nur Vergleiche an. Sie liefere keine Belege dafür, dass Lächeln wirklich verantwortlich sei für den Erfolg einer Partnerschaft.
Matthew Hertenstein gibt allerdingszu bedenken, dass auch gesunder Menschenverstand und Logik für diese Annahme sprechen: "Lächeln zeigt eine positive Einstellung zum Leben. Außerdem zieht es andere glücklichere Leute an und diese Kombination mag zu einer größeren Wahrscheinlichkeit für eine langdauernde Ehe führen." Und weiter: "[Unsere Ergebnisse] zeigen, dass positive Emotionen unglaublich wichtig sind im Leben. Eine positive Lebenseinstellung hat viele, viele positive Auswirkungen." Obwohl sich Hertenstein nicht als 'Always-Happy-Psychologe' bezeichnet, teilt er wie viele andere die Ansicht, dass positive Verhaltensweisen wie Lächeln, ehrliche Dankbarkeit und Offenheit gegenüber anderen zum eigenen Glück beitragen. Eines lehrt uns seine Studie jedenfalls: Bei der Partnerwahl kann es sich wirklich lohnen, alte Fotos anzusehen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: DePauw University - Research News
Dienstag, 21. September 2010
Macht Geld glücklich?
Damit man sein Glück noch mehr steigert, muss man mit dem "überschüssigen" Geld sinnvolle Dinge anstellen -was das genau sein kann, muss letztlich jeder selbst herausfinden. Fest steht aber, dass bloßer Konsum jenseits der "Glücksgrenze" von 60.000€ nicht zu mehr Glück führt. Dr. Stephan Lermer im Video von RTL:
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: RTL Television GmbH
Dienstag, 29. Juni 2010
Und Geld macht doch glücklich…
... sofern man sich dafür Ereignisse leistet.
„Das Theaterstück gestern Abend war umwerfend. Die Inszenierung einfach genial. Das musst du dir ansehen. Der Regisseur ist wirklich Spitze. Vielleicht können wir uns zusammen mal ein weiteres Stück von ihm ansehen? Also gestern…“
Eine Studie der San Francisco State University entdeckte ein Glücks-Rezept: „Man nehme…“, d.h. dass man selbst Glück und auch das persönliche Umfeld Glück erfahren kann, und zwar durch den „Konsum von Erfahrungen“. Wenn man sich selbst von seinem Geld Erfahrungen kauft, die man eventuell noch mit anderen Menschen teilen kann, steigt das subjektive Glück und die Zufriedenheit an – und zwar nicht nur während der Erfahrung, sondern darüber hinaus.
„Gekaufte Erfahrungen liefern Erinnerungs-Kapital“ erklärt Ryan Howell. In seiner Studie notierten Probanden ihre Investitionen der letzten Wochen und sollten beurteilen, wie sehr und wie lange sie durch Ihre Käufe Glück empfunden haben. Lebenserfahrungen boten dabei mehr und längerfristiges Wohlgefühl. Das empfundene Glück hing zudem weder vom Einkommen der Probanden ab, noch von der Höhe der Investition.
„Natürlich macht Geld nicht per se glücklich, sondern das Gefühl, etwas Sinnvolles dafür eingetauscht zu haben. Vielleicht halt sich der Glaube, dass Geld glücklich macht, gerade deshalb so lange: Weil Geld eben manche Leute manchmal glücklich macht. Maximal dann, wenn Sie es für Lebenserfahrung ausgeben.“
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Howell, R. (2009).Buying Experiences, Not Possessions, Leads To Greater Happiness. ScienceDaily
Freitag, 18. Juni 2010
Zeigen Sie sich erkenntlich - Ihre Partnerschaft wird davon profitieren
Ein romantisches Dinner vorzubereiten, die Kinder mit zum Zoo zu nehmen, damit der Partner einmal Zeit für sich hat oder einfach nur dem Partner einen Kaffee machen - das alles sind kleine Dinge, die dem anderen zeigen, dass man sich um sein/ihr Wohl sorgt.
Doch freundschaftliche Gesten allein reichen natürlich nicht aus: Sie müssen als solche wahrgenommen werden, eben nicht für selbstverständlich gehalten werden und sollten weder Schuld, noch Unverständnis, noch Bedauern auslösen. Deshalb taugen Freundschaftsdienste in der Partnerschaft nur dann etwas, wenn die freundschaftliche Gesten mit echter Dankbarkeit angenommen werden. Und bei nächster Gelegenheit mit gleicher oder ähnlicher Münze zurückgezahlt - damit sich keiner schuldig fühlt, weil er/sie immer nur nimmt und nie gibt.
Die Autoren der Studie um Dr. Sara Algoe untersuchten 65 Paare über einen längeren Zeitraum. Sie interessierten sich für die kleinen alltäglichen Schwankungen in der Zufriedenheit mit der Partnerschaft. Und natürlich insbesondere dafür, wodurch diese Schwankungen ausgelöst werden. Die stärksten positiven Veränderungen wurden dabei durch die Kombination aus kleinen Gefälligkeiten und echter Dankbarkeit verursacht. Der Effekt einer solchen Kombination hielt mindestens einen Tag, manchmal sogar mehrere Tage an - bei beiden Partnern.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Wiley-Blackwell (2010, May 24). It's the little things: Everyday gratitude as a booster shot for romantic relationships.
Freitag, 16. April 2010
Der Schlüssel zum Glück - bei Männern und Frauen unterschiedlich (aus)geprägt
Damit erfüllt Dankbarkeit zwei wichtige Funktionen: Zum einen verschafft sie uns unmittelbar ein positives Gefühl. Zum anderen - sofern wir sie auch ausdrücken - verbessert sie mittelbar unser Sozialverhalten, indem sie uns zu Altruismus und anderen Formen prosozialen Verhaltens verführt. Positives soziales Verhalten ist wiederum in der Lage, Stolz und Sinngefühl hervorzurufen. Kurz: Dankbarkeit ist ein Katalysator für positive Gefühle.
Eine Studie der George Mason University in Washington D.C. zeigt nun, dass dieses Glücksrezept bei Frauen und Männern unterschiedlich ausgeprägt ist. Die Versuchsteilnehmer sollten sich an Ereignisse erinnern, bei denen sie etwas geschenkt bekommen hatten. Dabei beschrieben Frauen und Männer unterschiedliche Gefühle: Während Männer öfter von Verpflichtung und Auflagen sprachen, die mit den Geschenken verbunden wären, schätzten Frauen ihre Dankbarkeit insgesamt höher ein. Besonders stark waren die Schuldgefühle bei Männern, wenn ihnen andere Männer einen Gefallen getan hatten.
Todd Kashdan, der Leiter der Studie, führt als Grund an: "Unsere Sozialisierung als Kleinkinder wirkt sich auf unsere Emotionen im Erwachsenenalter aus. Männern wird im Allgemeinen gelehrt, ihre 'weichen' Emotionen zu unterdrücken." Weiter vermutet er: "Das könnte ihre Lebenszufriedenheit beeinträchtigen."
Kashdan zieht wie viele andere Glücksforscher aus seinen Studien eine Erkenntnis, die wir im Leben öfter berücksichtigen sollten: 'Ehrliche Dankbarkeit schadet niemandem. Nicht dem Empfänger eines Geschenkes und schon gar nicht seinem sozialen Umfeld.'
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Kashdan, TB et al. (2009). Gender Differences in Gratitude. Journal of Personality, 77, 691-730
Freitag, 2. April 2010
Optimismus als Prävention gegen Krankheiten
Denn Fröhlichkeit, Optimismus und herzhaftes Lachen senken nachweislich den Gehalt an Stress-Hormonen im Blut und helfen bei der Vermehrung positiver Botenstoffe im menschlichen Kreislauf.
Der führende Psychoneuroimmunologe Dr. Lee Berk beschäftigt sich seit den frühen 80er Jahren mit der Erforschung der Auswirkungen positiver Emotionen auf Körperprozesse. Er fand unter anderem heraus, dass allein die Vorfreude auf einen lustigen Film beta-Endorphine (die zur Stimmungsregulation dienen) um 27% anstiegen. Die Produktion von Hormonen, die für die Stärkung des Immunsystems verantwortlich sind, stieg sogar um 87% an. Gleichzeitig verringerte sich der Anteil des steroiden Stress-Hormons Cortisol um 39% und die Adrenalinproduktion ging um 70% zurück.
In seiner neuesten Studie untersucht er die Auswirkungen von Fröhlichkeit auf Cholesterin, Entzündungsbildung und das Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer Krankheiten bei Diabetes-Risiko-Patienten. Eine Gruppe der Patienten stimmte zu, zusätzlich zur medikamentösen Behandlung eine Lach-Therapie zu absolvieren, indem sie jeden Tag für 30min lustige Videos ihrer Wahl ansahen.
Die Ergebnisse lassen eine gute Portion Optimismus zu: Innerhalb eines Jahres stieg der Anteil an "gutem" HDL Cholesterin in der Lach-Gruppe um 26%, während er sich in der Kontrollgruppe ohne zusätzliche Lach-Therapie nur um 3% erhöhte. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich der Anteil an "schlechten" Cholesterin-Derivaten um 66% - in der Kontrollgruppe mit der Standardbehandlung um 26%.
"Die besten Kliniker verstehen, dass positive Emotionen wie fröhliche Lachen, Optimismus und Hoffnung physiologische Auswirkungen haben" stellt Dr. Lee Berk fest. Er behauptet zudem: "Die Wahl des Lebensstils hat bedeutenden Einfluss auf Krankheit und Gesundheit. Lachen ist die beste Präventionsmaßnahme."
Die Wissenschaftler um Lee Berk zeigen übrigens auch, dass Optimismus ansteckend ist und diese 'Gesundheitsübertragung' sogar körperlich gemessen werden kann. Am ansteckendsten sind dabei (wie bei Krankheiten auch) die Menschen in unmittelbarer Nähe - vor allem der Partner. Tun Sie Ihrer gemeinsamen Gesundheit deshalb etwas Gutes und lachen Sie gemeinsam - über einen Film, über die kleinen Dinge des Lebens, über andere und ein wenig über sich selbst.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: EurekaAlert, http://www.the-aps.org/press/releases/09/14.htm
Dienstag, 2. März 2010
Gute Stimmung macht neue Erfahrungen attraktiver
Genauso geht es uns auch im Erwachsenenalter noch: Sind wir in guter Stimmung, so probieren wir eher einmal das neue Restaurant mit dem traumhaften Blick am anderen Ende der Stadt aus. Fühlen wir uns nicht so gut, gehen wir eher ins Restaurant um die Ecke oder bleiben zuhause.
Eine Forschergruppe aus San Diego untersuchte diesen oft beobachteten Zusammenhang von Stimmung und Offenheit für neue Erfahrungen nun erstmals experimentell im psychologischen Labor und konnte die Vermutung bestätigen. Sie zeigten ihren Versuchspersonen bestimmte Muster und versetzten sie danach wahlweise in gute oder schlechte Stimmung, indem sie sie von freudigen oder traurigen Lebensereignissen erzählen ließen. Anschließend sollten die Teilnehmer verschiedene Muster bewerten, von denen manche neu waren und andere bereits zuvor betrachtet worden waren. Waren die Teilnehmer in schlechter Stimmung, bewerteten sie die vertrauten Muster besser. Waren sie gut gelaunt, gefielen ihnen die neuen Muster besser.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: UC San Diego (2010). Feeling blue? You'll shun the new. ScienceDaily.
Dienstag, 26. Januar 2010
The less I have, the more I am a happy man...
Geld macht kurzfristig glücklich, langfristig aber kann es auch zur Bürde werden. Und das aus zwei Gründen: Erstens zeigen wissenschaftliche Studien, dass sich relativ reiche Menschen in Deutschland mehr Sorgen machen, alles zu verlieren. Dieser 'Schickedanz-Effekt', benannt nach der Erbin des Quelle-Konzerns, ist umso größer, je weiter man es finanziell gebracht hat.
Zweitens findet mit steigendem Reichtum ein Wechsel des Bezugssystems statt: Hat man ein bestimmtes finanzielles Niveau erreicht, so orientiert man sich nicht etwa nach 'unten', sprich: an eben jenem Niveau, das man vor dem Reichtum hatte. Statt dessen - schade ums Ego! - orientiert man sich meist an Menschen, die noch reicher sind. Wer als Neureicher mit seiner Yacht in den Hafen von Palma de Mallorca fährt, wird feststellen, dass es dort eben noch wesentlich größere Boote gibt - und setzt damit sein Glück auf's Spiel.
Forscher der Harvard-Universität führten zu diesem Phänomen des 'sozialen Vergleiches' eine interessante Studie durch: Sie gaben College-Studenten zwei Szenarien vor: 1. eine Welt, in der sie 100.000$ jährlich verdienen (nicht schlecht für einen Studienabgänger), alle anderen aber mindestens 150.000$. und 2. eine Welt, in der sie nur 50.000$ verdienen, alle anderen aber höchstens 30.000$. Die Studenten entschieden sich fast unisono für die zweite Welt, obwohl sie dort nur die Hälfte an Einkommen in Aussicht hatten.
Nach oben gerichteter sozialer Vergleich und die Angst, alles zu verlieren sind zwei der größten Glückskiller. Betroffen sind davon vor allem Menschen, die ihren Reichtum noch nicht lange besitzen. Das erklärt auch, warum das individuelle Glücks-Niveau von Lotteriegewinnern ein Jahr nach ihrem Millionengewinn wieder auf das Niveau vor dem Lottogewinn gefallen ist - oder sogar noch wesentlich darunter liegt. Der einzige Schutz vor solchen Gedanken ist: Bewegen Sie etwas in Ihrem Leben - für sich und für andere. Geld allein macht natürlich nicht glücklich - aber die Dinge, die wir damit machen können.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Freitag, 22. Januar 2010
Romantik und Ehe - (k)ein Gegensatz?
Viele glauben romantische Liebe sei das gleiche wie leidenschaftliche Liebe, so Acevedo, doch das stimme nicht. Romantische Liebe habe zwar die Intensität, das Engagement und die sexuelle Chemie der leidenschaftlichen Liebe, nicht jedoch deren Besessenheit. Leidenschaftliche oder besessene Liebe dagegen beinhalte Unsicherheits- und Angstgefühle. Diese Art von Liebe sei förderlich in kürzeren Beziehungen, nicht aber in längeren.
Die Psychologen Acevedo und Aron untersuchten 25 Studien mit insgesamt 6070 Teilnehmern in Lang- und Kurzzeitbeziehungen um herauszufinden, ob romantische Liebe mit einer größeren Zufriedenheit assoziiert ist. Dafür klassifizierten sie alle Beziehungen erstens als entweder romantisch, leidenschaftlich oder freundschaftlich und zweitens als Kurz- oder Langzeitbeziehung.
Die Untersuchung zeigte, dass die Personen, die von einer größeren romantischen Liebe berichteten insgesamt zufriedener waren, sowohl in Kurz- als auch in Langzeitbeziehungen. Freundschaftliche Liebe in Kurz- und Langzeitbeziehungen hingegen war nur moderat mit Zufriedenheit assoziiert. Die Teilnehmer, die von einer größeren leidenschaftlichen Liebe in ihrer Beziehung berichteten, waren in kürzeren Beziehungen zufriedener als in längeren. Paare mit einer höheren Zufriedenheit berichteten auch von einem höheren Selbstwertgefühl und davon, insgesamt glücklicher zu sein.
Das Gefühl, dass der Partner für einen da ist, spreche für eine gute Beziehung und führe leichter zu Gefühlen der romantischen Liebe, so Acevedo. Gefühle der Unsicherheit hingegen seien mit geringerer Zufriedenheit verbunden und führten sogar häufig zu Konflikten. Dies könne im Endeffekt zu besessener Liebe führen.
Die Untersuchung soll dazu beitragen, dass wir unsere Erwartungen an längere Beziehungen ändern. Den Forschern nach ist freundschaftliche Liebe, was viele Paare als Ergebnis des natürlichen Prozesses einer erfolgreichen Beziehung sehen, kein notwendiger Kompromiss. "Paare sollten für ihre Liebe kämpfen mit allem, was dazugehört," so Acevedo. "Und Paare, die schon lange zusammen sind und sich ihre einstige Romantik zurück wünschen, sollten wissen: Es ist ein erreichbares Ziel, das Energie und Hingabe kostet - wie die meisten guten Dinge im Leben."
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle u.a.: Acevedo, Bianca P. & Aron, Arthur (2009): Does a long-term relationship kill romantic love? Review of General Psychology, 13 (1), pp. 59-65
Freitag, 1. Januar 2010
Ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr!
Aber wie vermeidet man eigentlich, dass diese Vor-Sätze nach dem Jahr wieder einmal nicht erfüllt sind? Um es gleich zu sagen: Das ist für jeden von uns sehr schwierig. Dennoch gibt es einige Strategien, mit denen Sie sich selbst bei der Verwirklichung Ihrer Ziele unterstützen können. Wichtig: Lesen Sie jetzt nur weiter, wenn Sie Vorsätze haben und diese ernsthaft verwirklichen wollen. Und: Lesen Sie nicht einfach so über die Tipps hinweg, sondern versuchen Sie sich sofort vorzustellen, wie sie diese bei der Umsetzung Ihrer persönlichen Ziele anwenden können.
1. Setzen Sie sich positive Ziele. Sagen Sie z.B. nicht "Ich will mit dem Rauchen aufhören", sondern "von dem Geld, das ich durch das Nichtrauchen sparen werde, kaufe ich mir Ende Januar ein Armband. Und Im Februar gehe ich einmal richtig gut essen davon. Und im August finanziere ich mir davon den Tauchkurs..." Setzen Sie sich also Ziele, die Sie erreichen wollen statt Zielen, die Sie vermeiden wollen.
2. Machen Sie Ihre Vorsätze konkret. Aus der psychologischen Zielforschung wissen wir, dass Handlungsabsichten "SMART" sein sollen, damit sie Erfolg haben: Spezifisch, Messbar, (verhältnismäßig) Angemessen, Realistisch und Terminiert. Formulieren Sie Ihren Vorsatz also SMART. Zum Beispiel so: Bis zum 28. Februar werde ich 4 Kilo abgenommen haben." Oder so: "Im März und April gehe ich jede Woche zweimal für 1 Stunde laufen. Immer montags und donnerstags. Wenn ich einmal nicht laufen gehe, hole ich die Stunde am Freitag oder am Samstag nach."
3. Belohnen Sie sich selbst. Nachdem Sie konkrete Ziele gesetzt haben, legen Sie Prämien für die Zielerreichung fest. Belohnen Sie sich dann und nur dann, wenn Sie Ihre messbaren Ziele erreicht oder übertroffen haben.
4. Bauen Sie Ihre Maßnahmen Schritt für Schritt auf. Der häufigste Fehler bei guten Vorsätzen ist, dass man sich zu Anfang zuviel vornimmt. Beim Sport kann man nicht gleich von null auf hundert gehen, bei der Diät ist es ausgesprochen ungesund, innerhalb kürzester Zeit Topmodelmaße erreichen zu wollen und den allermeisten Menschen fällt es einfach zu schwer, von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören (das ist kein Zeichen von Schwäche!). Sobald Sie Ihr erstes SMARTES Ziel erreicht haben , setzen Sie ein zweites drauf. Und dann ein drittes...
5. Ziehen Sie andere Menschen in Ihre Absichten und Ihre Zielverwirklichung mit ein. Nehmen Sie sich Ihren Partner, einen guten Freund/Freundin oder die Kinder und lassen Sie sich 'überwachen'. Vereinbaren Sie schon vorab, dass die ausgewählte Person Ihre Zielfortschritte kontrolliert und gegebenenfalls auch deutliche Kritik an der Umsetzung Ihrer Vorsätze üben darf (Wichtig: Niemals an Ihnen persönlich, nur an Ihrer spezifischen Zielerreichung!). Beziehen Sie die Person auch in Ihre Belohnungen ein - zum Beispiel, indem Sie gemeinsam Ihre Erfolge feiern. So verplichten Sie sich nicht nur gegenüber Ihnen selbst zur Zielerreichung, sondern zusätzlich auch gegenüber anderen. Damit steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer Vorsätze erheblich.
Wir wünschen Ihnen ein glückliches und erfolgreiches 2010 - mögen Sie alle Ihre Ziele erreichen!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Freitag, 18. Dezember 2009
Nützliches für die Feiertage - Wie Sie Streit vermeiden
Offenbar geht es uns allen an Weihnachten ähnlich: Die Erwartungen an das harmonische Beisammensein sind entweder so hoch, dass wir zwangsweise von unseren Liebsten enttäuscht werden ("Jetzt nimm dir doch endlich mal mehr Zeit für mich und die Kinder!"). Oder die Erwartungen an eine besinnliche Weihnacht sind schon durch Streit im Vorfeld, Advents-Einkaufsstress oder die Schweinegrippe so gründlich versaut, dass wir mit Genuss den Miesmacher an Weihnachten spielen: "Hab ich dir doch gesagt, dass ihm die Geschenke nicht gefallen!", "Nur Probleme, es gibt nur Probleme mit deiner Mutter an Weihnachten, ich hab es doch gewusst! Wären wir bloß weggefahren!", "Toll, jetzt bin ich krank, ich kann es gar nicht genießen, alles ist elend!".
Jeder hat seine speziellen Erwartungen und Gefühle an Weihnachten. Logisch, dass diese nie 100%ig kompatibel sein können. Der einzige Fehler ist nun eigentlich, diese Erwartungen und Gefühle nicht zu kommunizieren. Sprechen Sie also deutlich und am besten schon im Vorfeld aus, was Sie an Weihnachten wollen. Reden Sie gemeinsam und konstruktiv mit Ihrem Partner darüber, wie sich Ihre eigenen Interessen am besten vereinbaren lassen.
Gehen Sie Kompromisse schon im Vorfeld ein. Nehmen Sie ruhig Rücksicht auf die Wünsche Ihrer Lieben. Wenn Sie schon vorher wissen, dass sich Ihr Partner am 1. Feiertag gerne ein wenig Zeit für sich allein nehmen will, können Sie sich darauf einstellen und sind nicht enttäuscht, wenn Sie plötzlich mit sich oder den Kindern allein gelassen worden sind. Vergessen Sie dabei aber bitte nicht, Ihre eigenen Wünsche zu äußern.
Seien Sie sich bewusst, dass Freude und Harmonie weder ein 'Muss' ist, noch plötzlich an Heiligabend vom Himmel fällt. Warten Sie also zum einen nicht darauf, dass an Weihnachten zwischenmenschliche Wunder geschehen, sondern bereiten Sie die Harmonie vor. Wie? Indem Sie schon vor dem Fest Liebe, Dankbarkeit und Glück vermitteln. Planen Sie zum anderen aber auch nicht die Feiertage von Anfang bis Ende durch. Harmonie entsteht eben nicht auf Knopfdruck zum festgesetzten Termin und Besinnlichkeit kennt keine Optimalitätskriterien, die man zur Grundlage von Berechnungen machen könnte.
Der wahrscheinlich beste Tip für die Partnerschaft lautet aber, sich Zeiten der Ruhe und Zweisamkeit zu reservieren. Spaziergänge zum Beispiel, auf denen gar nicht viel gesprochen weden muss, sondern einfach nur das Gefühl der Stille und der Nähe des Partners da ist. Oder gemeinsam lesen neben dem Christbaum (sicher bekommen Sie auch mindestens ein Buch mehr, als Sie lesen können). Dabei kann man sich aneinanderkuscheln, vielleicht gemeinsam unter einer großen und warmen Decke, ab und zu dem Partner etwas erzählen...
Das Team des Instituts für Persönlichkeit und Kommunikation wünscht Ihnen ein glückliches Weihnachtsfest und eine besinnliche 'staade Zeit' - ganz nach Ihren geteilten Vorstellungen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Dienstag, 15. Dezember 2009
Lohn macht glücklicher als Gehalt
Für viele mag das seltsam klingen - verlangen wir doch gerade im sicheren Deutschland nach sicherem Gehalt, sicheren Renten und sicheren Anlagen. Doch die Daten der Studie "The Effect of Hourly Payment on the Money-Happiness Connection" sind nicht nur akribisch aufbereitet, sondern zudem konform mit psychologischen Theorien:
1) Einen Lohn für ihre tatsächlich geleistete Arbeit zu erhalten, gibt den Menschen ein Gefühl von Autonomie: Die Dinge in der Hand zu haben und selbst zu bestimmen, wieviel von seiner Arbeitskraft sie wem zu welchem Preis verkaufen. Damit einhergehend Gefühle von Stolz und Selbstwirksamkeit, wenn sie ein gutes monatliches Ergebnis erzielt haben.
2) Arbeitet man auf Stundenbasis, richtet man automatisch mehr Aufmerksamkeit auf die Bezahlung und das Verhältnis von Input (Arbeitskraft) und Outcome (Lohn). Damit bekommt man ein ganz anderes Verhältnis zur Entlohnung: Bei der Arbeit fokussiert man seine Bemühungen auf die wirklich wichtigen Dinge und die Zeit, die man dafür investiert. Auf Dauer bekommt man dadurch besser die individuell benötigte Work-Life-Balance hin.
Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass Löhne und Honorare immer zu mehr Produktivität und Glück führen als Gehälter. Für (nicht wenige) manche mag die Sicherheit im Vordergrund stehen, die mit einem monatlichen Gehaltseingang in fester Höhe verbunden ist. Viele Menschen werden aber offensichtlich erst so richtig glücklich, wenn sich ihre Entlohnung unmittelbar an das Geleistete knüpft. Ist es nun im Einzelfall sinnvoll, zum festen Gehalt einen flexiblen Lohn hinzuzufügen oder sämtlich auf Honorarbasis zu arbeiten? Im Zweifelsfall ist es wohl am besten, einfach einmal nachzufragen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: DeVoe, SE, & Pfeffer, J (2009). When is Happiness About How Much You Earn? The Effect of Hourly Payment on the Money-Happiness Connection. Personality and Social Psychology Bulletin
Montag, 5. Oktober 2009
Wann macht uns Arbeit glücklich?
Wann fühlen wir uns bei der Arbeit gut, empfinden dabei Stolz und Freude und können längerfristig Glück schöpfen? Der US-Glücksforscher Mihaly Csikszentmihaly hat diese Fragen zum Hauptinhalt seiner eigenen Forschungs-Arbeit gemacht. Und er lebt damit vor, was er in seinen Studien über das Verhältnis von Glück und Arbeit während der Jahre seines Schaffens herausgefunden hat.
- Arbeit macht uns dann glücklich, wenn wir fühlen, dass wir eine Mission haben, die wir mit unserer Arbeit verfolgen können. Fragen Sie sich einfach einmal: Welches gesellschaftliche Bedürfnis wird durch die Ergebnisse meiner Arbeit befriedigt (z.B. Kranke heilen, Gerechtigkeit gewährleisten, Wissen weitergeben, ...)? Und: Warum sollte die Gesellschaft die Art von Arbeit, die ich tue, mit Status oder Privilegien belohnen? Vergegenwärtigen Sie sich also, welchen gesellschaftlichen Nutzen Ihre persönliche Arbeit hat.
- Ein guter Weg zum Glück im Job besteht darin, sich Vorbilder zu suchen, die "gute" Arbeit leisten ('gut' im Sinne von 'sinngebend' und 'qualitativ hochwertig'). So findet man nicht nur heraus, welche Art von Arbeit am besten zu einem passt, sondern auch, auf welche Art die eigene Arbeit am besten und am sinnvollsten gelingt. Fragen Sie sich also: Welche Kollegen werden ihrem Beruf oder ihrer Berufung am besten gerecht und warum? Und: Welche "Qualitätsnormen" gibt es innerhalb meiner Berufssphäre?
- Wahrscheinlich am wichtigsten ist aber, ob man den eigenen Beruf und die damit verbundenen Tätigkeiten mit sich selbst moralisch vereinbaren kann. Fragen Sie sich deshalb: Bin ich auf mich und meine Arbeit stolz, wenn ich morgens in den Spiegel schaue? Würde ich in einer Welt leben wollen, in der sich jeder so verhält wie ich? Und: Welche moralischen Grenzen möchte ich in meiner Arbeit nicht überschreiten und warum?
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.goodworkproject.org/