"Wie führt Ihr Chef?" fragt die Ruhr Universität Bochum in einem groß angelegten Online-Survey, bei dem auch Sie Ihren Vorgesetzten zu wissenschaftlichen Zwecken anonym und kostenfrei bewerten können.
Mehr als 3.500 Teilnehmer haben das Angebot bislang genutzt, sein persönliches Ergebnis erhält jeder Teilnehmer direkt im Anschluss an den Fragebogen, der in durchschnittlich 30 Minuten ausgefüllt wird. Die folgende Grafik der vorläufigen Ergebnisse stellt den Führungskräften bislang ein schlechtes Zeugnis aus: 56,1 Prozent benoteten ihren Chef auf einer Skala von 0 bis 9 im unteren Drittel.
Dabei zeigt die aktuelle Studie der RUB, dass die Zufriedenheit mit Chef und Führungsstil der wichtigste Faktor bei der Arbeitszufriedenheit ist: Rund 40% der Zufriedenheit im Job werden vom Verhältnis zum Chef bestimmt.
Immerhin: jeder fünfte (19,9%) ist mit seinem direkten Vorgesetzten zufrieden bis sehr zufrieden. Ob ein Mitarbeiter mit seiner Führungskraft zufrieden ist, hängt insbesondere von folgenden Dingen ab: Dem gegenseitigen Vertrauen, dem Gespür der Führungskraft für die Stimmung und für die aktuellen Fragestellungen im Team, dem angemessenen Delegieren, Koordinieren und Organisieren fachlicher Aufgaben und dem fairen Verhalten der Führungskraft gegenüber ihren Mitarbeitern.
Tragen Sie selbst Führungsverantwortung? Die RUB gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihr eigenes Fühungsverhalten einzuschätzen. Zudem existiert auch ein Fragebogen, mit dem Sie das Führungsverhalten Ihnen unterstellter Führungskräfte bewerten können. Die Online-Tests erhalten Sie hier: http://www.testentwicklung.de/studie_bif.htm
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Ruhr Universität Bochum, Projektteam Testentwicklung, http://www.testentwicklung.de/
Montag, 31. August 2009
Freitag, 28. August 2009
Der Rest ist Schweigen - Kommunikation in der Partnerschaft optimieren
Schweigen muss nicht immer schlecht sein, wohl aber das öde Schweigen, das man häufig bei Paaren am Nachbartisch erlebt. Damit es bei Ihnen erst gar nicht so weit kommt, beziehungsweise damit Sie diesem Partnerschaftskiller schon im Keim begegnen können: 7 bewährte Wege gegen das öde Schweigen und 3 Sichtweisen für das richtige, nämlich konstruktive Schweigen.
Teil 2 von 4
Weitere drei Empfehlungen gegen das öde Schweigen - Gemeinsamkeit ist Trumpf
Wird fortgesetzt!
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe & Lust. Der neue Weg zum Partnerglück. Ullstein-Verlag
Teil 2 von 4
Weitere drei Empfehlungen gegen das öde Schweigen - Gemeinsamkeit ist Trumpf
- Gemeinsame Erinnerungen auffrischen: "Hör mal - unser Lied!" oder "Weißt du noch...?" mag für einen Außenstehenden reichlich kitschig klingen. Nicht aber für den beteiligten Partner, der von Ihnen angeregt wird, sich an eine gemeinsame ergreifende Erfahrung zu erinnern. Wo einem allein vom Drandenken schon warm ums Herz wird.
- Gemeinsame Pläne schmieden: "Wo sollen wir denn dieses Jahr in Urlaub hinfahren?" - "Wollen wir das nächste Wochenende mal ganz anders organisieren?" Provozieren Sie Ihren Partner, mit Ihnen gemeinsam eine Liste aufzustellen, was Ihnen beiden Spaß machen könnte. Nach dem amerikanischen Sprichwort "The best things in life are free" - "Die besten Dinge im Leben kosten kein Geld" - muss das nicht gleich viel kosten. Und durch das Sprechen darüber genießen Sie schon die Vorfreude.
- Gemeinsam etwas unternehmen/Aktiv sein: Auch hier gibt es geldunabhängige Möglichkeiten: Diskutieren Sie mit Ihrem Partner gemeinsam darüber, was Sie miteinander unternehmen könnten, das beiden gefällt. Was Sie eher ihm/ihr zuliebe einfach mitmachen, oder was er/sie bereit wäre, dafür Ihnen zuliebe mitzumachen. "Hauptsache aktiv sein" ist schon für den einzelnen ein Königsweg zum Glücklichsein. In der Partnerschaft wirkt es doppelt positiv.
Wird fortgesetzt!
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe & Lust. Der neue Weg zum Partnerglück. Ullstein-Verlag
Donnerstag, 27. August 2009
Frauen essen in männlicher Gesellschaft weniger
Das berichtet Meredith Young von der Universität in Hamilton (Ontario) in ihrer Studie "What you eat depends on with whom you eat". Frei übersetzt: 'Wie viel Sie essen hängt davon ab, mit wem Sie essen.'
Für Ihre Studie observierte die Psychologin Studentinnen in ihrer natürlichen Umgebung: in der Uni-Mensa. Sie beobachtete, dass Frauen signifikant weniger Kalorien zu sich nahmen, wenn mindestens ein männlicher Begleiter am Tisch saß. Bei reinen Frauengruppen dagegen aßen sie tendenziell sogar mehr als allein. Zudem wählten die Studentinnen mit größerer Wahrscheinlichkeit kalorienarme Speisen, wenn Männer in der Nähe waren. Je mehr Männer, desto weniger Kalorien!
Young meint: "Essen ist eine soziale Aktivität. Kleine Portionen signalisieren möglicher Weise Attraktivität und Frauen verhalten sich bewusst oder unbewusst konform zu diesen nonverbalen Botschaften, damit sie als attraktiver wahrgenommen werden."
Ihr Ergebnis überrascht Young nicht. Die Frage ist nur, ob das Verhalten der Studentinnen natürlich oder kulturell bedingt ist: "Die Diät-Industrie zielt auf weibliche Konsumenten ab und in der Werbung werden generell sehr schlanke Models abgebildet." Young folgert: "Deshalb werden die eigenen Essenswünsche damit verglichen, was andere wohl davon halten würden. Mit anderen Worten: Kleinere und gesündere Portionen werden als femininer angesehen und Frauen glauben, dass sie attraktiver auf Männer wirken, wenn sie weniger essen."
Übrigens: Young untersuchte auch das Essverhalten von männlichen Studenten und fand: nichts. Die Essgewohnheiten von Männern werden weder von der Gruppengröße noch vom Geschlecht der mit am Tisch Sitzenden beeinflusst.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: McMaster University (2009, August 10). What You Eat Depends On With Whom You Eat.
Für Ihre Studie observierte die Psychologin Studentinnen in ihrer natürlichen Umgebung: in der Uni-Mensa. Sie beobachtete, dass Frauen signifikant weniger Kalorien zu sich nahmen, wenn mindestens ein männlicher Begleiter am Tisch saß. Bei reinen Frauengruppen dagegen aßen sie tendenziell sogar mehr als allein. Zudem wählten die Studentinnen mit größerer Wahrscheinlichkeit kalorienarme Speisen, wenn Männer in der Nähe waren. Je mehr Männer, desto weniger Kalorien!
Young meint: "Essen ist eine soziale Aktivität. Kleine Portionen signalisieren möglicher Weise Attraktivität und Frauen verhalten sich bewusst oder unbewusst konform zu diesen nonverbalen Botschaften, damit sie als attraktiver wahrgenommen werden."
Ihr Ergebnis überrascht Young nicht. Die Frage ist nur, ob das Verhalten der Studentinnen natürlich oder kulturell bedingt ist: "Die Diät-Industrie zielt auf weibliche Konsumenten ab und in der Werbung werden generell sehr schlanke Models abgebildet." Young folgert: "Deshalb werden die eigenen Essenswünsche damit verglichen, was andere wohl davon halten würden. Mit anderen Worten: Kleinere und gesündere Portionen werden als femininer angesehen und Frauen glauben, dass sie attraktiver auf Männer wirken, wenn sie weniger essen."
Übrigens: Young untersuchte auch das Essverhalten von männlichen Studenten und fand: nichts. Die Essgewohnheiten von Männern werden weder von der Gruppengröße noch vom Geschlecht der mit am Tisch Sitzenden beeinflusst.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: McMaster University (2009, August 10). What You Eat Depends On With Whom You Eat.
Mittwoch, 26. August 2009
Psychologische Begriffe: "Wohlstandsparadox"
"The best things in life are free" lautet ein bekanntes Sprichwort. Was kümmert uns also das Kapital, das wir täglich anhäufen, umschichten, gewinnen, verlieren, vermehren, anlegen und ausgeben? Natürlich brauchen wir "genug zum Leben". Und dieses "genug" wird eben objektiv in Euro, Dollar oder Rubel gemessen. Wie steht es aber mit dem subjektiven "Genug", der Lebenszufriedenheit und dem Glück, das wir uns in unserer halb sozial, halb marktwirtschaftlich orientierten Kultur scheinbar oft kaufen müssen?
Die Gretchenfrage "Macht Geld glücklich?" wird von unseren Forschern mit einem klaren "Es kommt darauf an!" beantwortet. Als Wirtschaftswissenschaftler Mitte des vergangenen Jahrhunderts erstmals systematisch den Zusammenhang von Einkommen und subjektivem Glücksempfinden untersuchten, stießen sie bei ihren Langzeitstudien auf einen unerwarteten Befund: Obwohl sich die Kaufkraft der Menschen innerhalb von 50 Jahren durchschnittlich verdoppelte, wurden sie NICHT glücklicher. Dem Phänomen gaben die Forscher den Namen "Wohlstandsparadox".
Sie nahmen an, dass nicht unser absolutes Einkommen über unser Wohlbefinden entscheidet, sondern vielmehr das relative Einkommen, also die materiellen Güter, die wir in größerem oder kleinerem Umfang besitzen als relevante andere Menschen. Ein Experiment der Universität Harvard illustriert das anschaulich: Studenten sollten sich dort entscheiden, ob sie lieber in einer Welt leben wollten, in der sie 50.000$ im Jahr verdienten und alle anderen nur 25.000$ oder in einer Welt, in der sie 100.000$ verdienten, alle anderen aber 250.000$. Wie würden Sie entscheiden. Die Studenten waren sich jedenfalls relativ einig und entschieden sich für die erste Welt.
In Europa liegt die Einkommensgrenze, ab der wir nicht mehr glücklicher werden, derzeit bei 2000€ netto pro Monat. Wer lediglich 1000€ netto verdient, wählt auf der Glücklichkeitsskala druchschnittlich einen Wert von 66%. Bei 2000€ sind es bereits 79%, danach erhöht sich das Glück offensichtlich nicht mehr. Die Wirtschaftswissenschaftler folgern: Materieller Wohlstand besitzt einen abnehmenden Grenznutzen. Und sie überlassen das Feld einer neuen wissenschaftlichen Disziplin: Der Empirischen Glücksforschung.
Diese ist nun in der Lage, das Wohlstandsparadox weitgehend aufzuklären: Jeder Mensch besitzt zunächst einmal einen "Sollwert" seines individuellen Glücksempfindens und eine gewisse individuelle Bandbreite, innerhalb derer sich der momentane Glückswert befindet. Sollwert und Bandbreite sind weitgehend neurophysiologisch und damit genetisch festgelegt. Herr Müller hat z.B. einen Sollwert von 75% und befindet sich (vorausgesetzt es fanden keine wirklich gravierenden Lebensereignisse statt, wie Krieg, schwere Krankheit oder Verlust einer geliebten Person) zum Zeitpunkt X irgendwo in seiner persönlichen Bandbreite, zwischen 65% und 85%. Es ist also möglich, dass sich Herr Müller dauerhaft auf durchschnittlich 85% des maximalen Wohlbefindens aufhält, er wird aber niemals dauerhaft 100% erreichen, denn darauf ist sein Gehirn nicht ausgelegt. Unterstützt wird diese "Solllwert-Theorie" durch Ergebnisse aus der Zwillingsforschung.
Forscher wie der Linzer Professor Dr. Brandstätter und der Harvard-Psychologe Tal Ben-Shahar setzen sich seit Jahren dafür ein, den Wohlstand eines Landes nicht länger mit Bruttoinlandsprodukt oder Pro-Kopf-Einkommen anzugeben. Statt dessen sei es sinnvoller, einen Befindlichkeitsindex zu verwenden, der Glück, Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit der Mitglieder zuverlässig zusammenfasst. Ben-Shahar spricht im Zusammenhang mit Glück von der "grundlegenden Währung" - alle anderen materiellen Bemessungsgrundlagen seien zweitrangig und nur Mittel zum Glück.
Zudem sind sich Wirtschaftswissenschaftler und Glücksforscher einig: Menschen gewöhnen sich sehr schnell an höhere materiellen Standards. Lottogewinner sind beispielsweise nach circa einem Jahr wieder so (un-)glücklich wie zuvor. Dieses Phänomen wird als "hedonistische Tretmühle" bezeichnet und impliziert, dass wir immer mehr brauchen, um unser Glücksniveau zu halten. Nach dem Luxusauto brauchen wir sozusagen die Luxusyacht, um uns noch einmal einen ähnlichen Glücksschub zu verpassen wie beim Autokauf.
Fazit: Reich werden macht nicht glücklich. Reicher werden aber sehr wohl. Zumindest kurzfristig.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Die Gretchenfrage "Macht Geld glücklich?" wird von unseren Forschern mit einem klaren "Es kommt darauf an!" beantwortet. Als Wirtschaftswissenschaftler Mitte des vergangenen Jahrhunderts erstmals systematisch den Zusammenhang von Einkommen und subjektivem Glücksempfinden untersuchten, stießen sie bei ihren Langzeitstudien auf einen unerwarteten Befund: Obwohl sich die Kaufkraft der Menschen innerhalb von 50 Jahren durchschnittlich verdoppelte, wurden sie NICHT glücklicher. Dem Phänomen gaben die Forscher den Namen "Wohlstandsparadox".
Sie nahmen an, dass nicht unser absolutes Einkommen über unser Wohlbefinden entscheidet, sondern vielmehr das relative Einkommen, also die materiellen Güter, die wir in größerem oder kleinerem Umfang besitzen als relevante andere Menschen. Ein Experiment der Universität Harvard illustriert das anschaulich: Studenten sollten sich dort entscheiden, ob sie lieber in einer Welt leben wollten, in der sie 50.000$ im Jahr verdienten und alle anderen nur 25.000$ oder in einer Welt, in der sie 100.000$ verdienten, alle anderen aber 250.000$. Wie würden Sie entscheiden. Die Studenten waren sich jedenfalls relativ einig und entschieden sich für die erste Welt.
In Europa liegt die Einkommensgrenze, ab der wir nicht mehr glücklicher werden, derzeit bei 2000€ netto pro Monat. Wer lediglich 1000€ netto verdient, wählt auf der Glücklichkeitsskala druchschnittlich einen Wert von 66%. Bei 2000€ sind es bereits 79%, danach erhöht sich das Glück offensichtlich nicht mehr. Die Wirtschaftswissenschaftler folgern: Materieller Wohlstand besitzt einen abnehmenden Grenznutzen. Und sie überlassen das Feld einer neuen wissenschaftlichen Disziplin: Der Empirischen Glücksforschung.
Diese ist nun in der Lage, das Wohlstandsparadox weitgehend aufzuklären: Jeder Mensch besitzt zunächst einmal einen "Sollwert" seines individuellen Glücksempfindens und eine gewisse individuelle Bandbreite, innerhalb derer sich der momentane Glückswert befindet. Sollwert und Bandbreite sind weitgehend neurophysiologisch und damit genetisch festgelegt. Herr Müller hat z.B. einen Sollwert von 75% und befindet sich (vorausgesetzt es fanden keine wirklich gravierenden Lebensereignisse statt, wie Krieg, schwere Krankheit oder Verlust einer geliebten Person) zum Zeitpunkt X irgendwo in seiner persönlichen Bandbreite, zwischen 65% und 85%. Es ist also möglich, dass sich Herr Müller dauerhaft auf durchschnittlich 85% des maximalen Wohlbefindens aufhält, er wird aber niemals dauerhaft 100% erreichen, denn darauf ist sein Gehirn nicht ausgelegt. Unterstützt wird diese "Solllwert-Theorie" durch Ergebnisse aus der Zwillingsforschung.
Forscher wie der Linzer Professor Dr. Brandstätter und der Harvard-Psychologe Tal Ben-Shahar setzen sich seit Jahren dafür ein, den Wohlstand eines Landes nicht länger mit Bruttoinlandsprodukt oder Pro-Kopf-Einkommen anzugeben. Statt dessen sei es sinnvoller, einen Befindlichkeitsindex zu verwenden, der Glück, Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit der Mitglieder zuverlässig zusammenfasst. Ben-Shahar spricht im Zusammenhang mit Glück von der "grundlegenden Währung" - alle anderen materiellen Bemessungsgrundlagen seien zweitrangig und nur Mittel zum Glück.
Zudem sind sich Wirtschaftswissenschaftler und Glücksforscher einig: Menschen gewöhnen sich sehr schnell an höhere materiellen Standards. Lottogewinner sind beispielsweise nach circa einem Jahr wieder so (un-)glücklich wie zuvor. Dieses Phänomen wird als "hedonistische Tretmühle" bezeichnet und impliziert, dass wir immer mehr brauchen, um unser Glücksniveau zu halten. Nach dem Luxusauto brauchen wir sozusagen die Luxusyacht, um uns noch einmal einen ähnlichen Glücksschub zu verpassen wie beim Autokauf.
Fazit: Reich werden macht nicht glücklich. Reicher werden aber sehr wohl. Zumindest kurzfristig.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Dienstag, 25. August 2009
Riechen Sie sich gesund!
Fühlen Sie sich gestresst? Nutzen Sie zum Anfang eine einfache Strategie: Halten Sie bei der nächsten Blume an und genießen Sie ihren Duft. Das Jahrtausende alte Wissen um die psychologische Heilkraft des Geruchs von Blüten und Kräutern empfängt jetzt die Weihe der Neurowissenschaftler, Biochemiker und Endokrinologen.
Akio Nakamura und seine Kollegen der Universität in Gunma, Japan, setzten ihre gestressten Labortiere dem Duft von Linalool aus. Linalool ist essentieller Bestandteil vieler ätherischer Öle und kommt natürlicher Weise in Gewürzen, Blumen und Heilkräutern vor. Die gestressten Tiere reagierten auf den Duft mit einem beschleunigten Abbau von Lymphocyten und Leukozyten, die durch die vorherige Anspannung erhöht waren und wesentlich für akute und chronische Stressreaktionen verantwortlich sind. Zudem reduzierte sich die Aktivität von über 100 verschiedenen sogenannten "Stress-Genen", die während Phasen der Anspannung die Ausschüttung von Stresshormonen begünstigen.
Nakamura betont, dass Menschen seit jeher den Duft bestimmter Pflanzen inhalieren, um Stressreaktionen zu vermeiden, Entzündungen zu bekämpfen und Depressionen vorzubeugen. Aromatherapie, die Anwendung von duftenden Pflanzenölen zur Stimmungs- und Gesundheitsverbesserung, ist bis heute eine populäre Form der alternativen Heilkunst. Linalool ist einer der Hauptbestandteile dieser Therapien. Nakamura und seine Kollegen haben nun bewiesen, dass das Inhalieren vieler pflanzlicher Düfte messbare körperliche Auswirkungen hat.
Also: Riechen Sie sich gesund!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Nakamura, A. et al (2009). Stress Repression in Restrained Rats by (R)-(-)-Linalool Inhalation and Gene Expression Profiling of their Whole Blood Cells. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 57
Akio Nakamura und seine Kollegen der Universität in Gunma, Japan, setzten ihre gestressten Labortiere dem Duft von Linalool aus. Linalool ist essentieller Bestandteil vieler ätherischer Öle und kommt natürlicher Weise in Gewürzen, Blumen und Heilkräutern vor. Die gestressten Tiere reagierten auf den Duft mit einem beschleunigten Abbau von Lymphocyten und Leukozyten, die durch die vorherige Anspannung erhöht waren und wesentlich für akute und chronische Stressreaktionen verantwortlich sind. Zudem reduzierte sich die Aktivität von über 100 verschiedenen sogenannten "Stress-Genen", die während Phasen der Anspannung die Ausschüttung von Stresshormonen begünstigen.
Nakamura betont, dass Menschen seit jeher den Duft bestimmter Pflanzen inhalieren, um Stressreaktionen zu vermeiden, Entzündungen zu bekämpfen und Depressionen vorzubeugen. Aromatherapie, die Anwendung von duftenden Pflanzenölen zur Stimmungs- und Gesundheitsverbesserung, ist bis heute eine populäre Form der alternativen Heilkunst. Linalool ist einer der Hauptbestandteile dieser Therapien. Nakamura und seine Kollegen haben nun bewiesen, dass das Inhalieren vieler pflanzlicher Düfte messbare körperliche Auswirkungen hat.
Also: Riechen Sie sich gesund!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Nakamura, A. et al (2009). Stress Repression in Restrained Rats by (R)-(-)-Linalool Inhalation and Gene Expression Profiling of their Whole Blood Cells. Journal of Agricultural and Food Chemistry, 57
Montag, 24. August 2009
Stimmungsmanagement
Heitere Gelassenheit steigert Kreativität und Konzentration, Hochstimmung verbessert die eigenen Fähigkeiten, Probleme zu analysieren und zu lösen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Toronto. Die Wissenschaftler um Keith Anderson spielten einer Gruppe ihrer Versuchsteilnehmer eine Zeit lang Ausschnitte aus den Brandenburgischen Konzerten von J.S. Bach vor.
Eine andere Gruppe hörte sich traurige Filmmusik von Sergej Prokofjew an. Danach arbeiteten die Teilnehmer an verschiedenen Aufgaben, die ihre Kreativität und Problemlösefähigkeit herausforderten.
Das Ergebnis: Die Probanden waren nach den Bach-Stücken wesentlich kreativer und innovativer. Zudem waren sie entschieden besser gelaunt als ihre "Mitarbeiter", die zuvor Prokofjew genossen hatten. Allerdings: Bei eintönigen Aufgaben, die langweilige Routinetätigkeiten repräsentierten, waren die Prokofjew-Hörer sogar leicht besser.
Andrea Abele von der Universität Erlangen kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Sie belegt mit ihren Forschungsarbeiten: Sobald wir in guter Stimmung sind, läuft das Denken "ganzheitlich" ab: Wir nehmen dann mehr Informationen auf, berücksichtigen diese bei Entscheidungen und Lösungen und zeigen 20% mehr Leistung bei Kreativaufgaben. Kurz: Unsere Wahrnehmung und Informationsverarbeitung läuft 'ungefilterter' ab. Schlechte Laune führt dagegen zu einem 'Tunnelblick', einer Verengung des Wahrnehmungsfensters. Auch das wird gebraucht, eben bei Routinetätigkeiten, bei denen wir unsere Aufmerksamkeit fokussieren und irrelevante Dinge ausblenden müssen.
Die Studien zeigen demnach zwei Wege zur Leistungssteigerung auf: Können Sie zwischen einer Kreativ- und einer Routinetätigkeit wählen? Dann achten Sie auf Ihre Stimmung, denn sie beeinflusst Ihre Effizienz. Oder: Steht eine Problemlöse- oder Kreativaufgabe an? Dann bringen Sie sich in eine gute Stimmung. Musik, ein informelles Gespräch mit Kollegen, das Familienfoto, Gedanken an den letzten Urlaub oder Vorfreude auf ein nahendes Event sind zuverlässige Gute-Laune-Macher. Stellen Sie sich diese Dinge für ein paar Minuten intensiv vor.
Was Sie nicht tun sollten: Sich selbst in schlechte Stimmung bringen, wenn Routinetätigkeiten anstehen. Delegieren Sie diese falls möglich lieber an einen mies gelaunten Mitarbeiter oder fangen Sie einfach damit an - je schneller Sie damit fertig sind, desto besser.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quellen: Anderson, Adam K. (2005). Affective Influences on the Attentional Dynamics Supporting Awareness. Journal of Experimental Psychology, General, 34, pp. 258-281 Abele, Andrea (1995). Stimmung und Leistung. Göttingen: Hogrefe
Eine andere Gruppe hörte sich traurige Filmmusik von Sergej Prokofjew an. Danach arbeiteten die Teilnehmer an verschiedenen Aufgaben, die ihre Kreativität und Problemlösefähigkeit herausforderten.
Das Ergebnis: Die Probanden waren nach den Bach-Stücken wesentlich kreativer und innovativer. Zudem waren sie entschieden besser gelaunt als ihre "Mitarbeiter", die zuvor Prokofjew genossen hatten. Allerdings: Bei eintönigen Aufgaben, die langweilige Routinetätigkeiten repräsentierten, waren die Prokofjew-Hörer sogar leicht besser.
Andrea Abele von der Universität Erlangen kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Sie belegt mit ihren Forschungsarbeiten: Sobald wir in guter Stimmung sind, läuft das Denken "ganzheitlich" ab: Wir nehmen dann mehr Informationen auf, berücksichtigen diese bei Entscheidungen und Lösungen und zeigen 20% mehr Leistung bei Kreativaufgaben. Kurz: Unsere Wahrnehmung und Informationsverarbeitung läuft 'ungefilterter' ab. Schlechte Laune führt dagegen zu einem 'Tunnelblick', einer Verengung des Wahrnehmungsfensters. Auch das wird gebraucht, eben bei Routinetätigkeiten, bei denen wir unsere Aufmerksamkeit fokussieren und irrelevante Dinge ausblenden müssen.
Die Studien zeigen demnach zwei Wege zur Leistungssteigerung auf: Können Sie zwischen einer Kreativ- und einer Routinetätigkeit wählen? Dann achten Sie auf Ihre Stimmung, denn sie beeinflusst Ihre Effizienz. Oder: Steht eine Problemlöse- oder Kreativaufgabe an? Dann bringen Sie sich in eine gute Stimmung. Musik, ein informelles Gespräch mit Kollegen, das Familienfoto, Gedanken an den letzten Urlaub oder Vorfreude auf ein nahendes Event sind zuverlässige Gute-Laune-Macher. Stellen Sie sich diese Dinge für ein paar Minuten intensiv vor.
Was Sie nicht tun sollten: Sich selbst in schlechte Stimmung bringen, wenn Routinetätigkeiten anstehen. Delegieren Sie diese falls möglich lieber an einen mies gelaunten Mitarbeiter oder fangen Sie einfach damit an - je schneller Sie damit fertig sind, desto besser.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quellen: Anderson, Adam K. (2005). Affective Influences on the Attentional Dynamics Supporting Awareness. Journal of Experimental Psychology, General, 34, pp. 258-281 Abele, Andrea (1995). Stimmung und Leistung. Göttingen: Hogrefe
Freitag, 21. August 2009
Der Rest ist Schweigen - Kommunikation in der Partnerschaft optimieren
Schweigen muss nicht immer schlecht sein, wohl aber das öde Schweigen, das man häufig bei Paaren am Nachbartisch erlebt. Damit es bei Ihnen erst gar nicht so weit kommt, beziehungsweise damit Sie diesem Partnerschafts-Killer schon im Keim begegnen können: 7 bewährte Wege gegen das öde Schweigen und 3 Sichtweisen für das richtige, nämlich konstruktive Schweigen.
Teil 1 von 4
Die ersten beiden Empfehlungen gegen das öde Schweigen - Fragen und Ich
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe & Lust. Der neue Weg zum Partnerglück. Journal für die Frau
Teil 1 von 4
Die ersten beiden Empfehlungen gegen das öde Schweigen - Fragen und Ich
- Mehr Fragen als Sagen: "Wer fragt, der führt" ist eine bewährte Regel aus Rhetorikkursen für Manager. Warum diese Strategie nicht auch für das eigene "Beziehungsmanagement" nutzen? Jeder Mensch spricht gerne über sich beziehungsweise über Dinge, bei denen er sich auskennt (bei Männern eher das Letztere). Also verführen Sie ihn/sie dazu, mehr zu erzählen: von seiner Arbeit, von ihren Hobbies, von seinen heimlichen Sehnsüchten. Und Stück für Stück werden Ihnen ein paar Geheimnisse offenbart, die auch langfristig förderlich sein können für Ihre Partnerschaft.
- Von sich selbst erzählen: "Keinen Brief mit Ich anfangen!" - "Eigenlob stinkt!" - "Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden!" Diese Sätze stammen aus einer überholten Erziehung und passen nicht mehr in die heutige Zeit. Aber sie wirken unbewusst noch in unseren Köpfen, und zwar als "Kreativbremsen", womit sie die Entfaltung des "gesunden Egoismus" blockieren. Also üben Sie sich darin, sich zu getrauen, Ihre Gefühle und Gedanken mehr rauszulassen, auch mal spontan "ins Unreine" zu sprechen. Und zwar gezielt mit Sätzen, die mit "Ich" beginnen. Aber vergessen Sie nicht die Pausen, in denen Ihr Partner dran ist!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Liebe & Lust. Der neue Weg zum Partnerglück. Journal für die Frau
Donnerstag, 20. August 2009
From Stress to Financial Mess
Dieser Teufelskreis ist einer der ganz gemeinen Sorte: Akuter Stress führt laut einer Studie der Rutgers University of New Jersey zu erhöhter Risikobereitschaft bei finanziellen Entscheidungen. Und bringt uns damit in der Regel in (noch größere) finanzielle Schwierigkeiten, was wiederum akut stressauslösend wirkt.
Es ist wenig überraschend, dass wir in einer Zeit, die bestenfalls als "wirtschaftlich ungewiss" bezeichnet werden kann, unter erhöhten Stressreaktionen leiden. Anthony Porcelli und Mauricio Delgado zeigten nun, dass unsere Stressreaktionen einen Teufelskreis auslösen können. Sie ließen Ihre Versuchsteilnehmer finanzielle Entscheidungen treffen. Die Hälfte der Teilnehmer wurde dabei akutem Stress ausgesetzt. Ihre Wahlmöglichkeiten waren entweder riskant (wenig wahrscheinlich, dafür aber mit hohen Verlusten oder Gewinnen verbunden) oder konservativ (sehr wahrscheinlich, aber geringe Verluste oder Gewinne).
Die Ergebnisse zeigten zunächst einen typischen "Reflection Effect" - eine psychologische Tendenz, eher konservativ zu entscheiden, wenn wir zwischen zwei positiven Ergebnissen wählen können (wir nehmen dann den 'sicheren' Gewinn mit), dafür unser Risikoverhalten erhöhen, wenn wir zwischen zwei Ergebnissen wählen können, die beide mit einem Verlust enden (hier versuchen wir, die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust zu minimieren).
Interessanter Weise verstärkte Stress diesen Effekt: während sie Stress ausgesetzt waren, verhielten sich die Teilnehmer konservativer bei Chancen auf Gewinne und weitaus risikobereiter, sobald sie zwischen zwei Szenarien wählen konnten, die beide zu Verlusten führten.
Die Forscher erklären, dass wir unter Stress-Bedingungen in automatisch ablaufende Low-level-Denkprozesse zurückfallen und damit weniger fähig sind, unsere Entscheidungen auf rationale und unabhängige Gedanken zu stützen.
Der einzig gute Rat lautet demnach: Think twice. Erkenne den Stress und sei dir bewusst, dass du unter Stress zu Schnellschüssen und Fehlentscheidungen neigst. Wäge deine Entscheidung falls möglich noch einmal ab, schlafe eine Nacht darüber und frage eine vertrauensvolle Person, die in der Sache Fachkompetenz besitzt - und nicht momentan gestresst ist.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Delgado, M., Porcelli, A. (2009). Acute Stress Modulates Risk Taking in Financial Decision Making, Psychological Science
Es ist wenig überraschend, dass wir in einer Zeit, die bestenfalls als "wirtschaftlich ungewiss" bezeichnet werden kann, unter erhöhten Stressreaktionen leiden. Anthony Porcelli und Mauricio Delgado zeigten nun, dass unsere Stressreaktionen einen Teufelskreis auslösen können. Sie ließen Ihre Versuchsteilnehmer finanzielle Entscheidungen treffen. Die Hälfte der Teilnehmer wurde dabei akutem Stress ausgesetzt. Ihre Wahlmöglichkeiten waren entweder riskant (wenig wahrscheinlich, dafür aber mit hohen Verlusten oder Gewinnen verbunden) oder konservativ (sehr wahrscheinlich, aber geringe Verluste oder Gewinne).
Die Ergebnisse zeigten zunächst einen typischen "Reflection Effect" - eine psychologische Tendenz, eher konservativ zu entscheiden, wenn wir zwischen zwei positiven Ergebnissen wählen können (wir nehmen dann den 'sicheren' Gewinn mit), dafür unser Risikoverhalten erhöhen, wenn wir zwischen zwei Ergebnissen wählen können, die beide mit einem Verlust enden (hier versuchen wir, die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust zu minimieren).
Interessanter Weise verstärkte Stress diesen Effekt: während sie Stress ausgesetzt waren, verhielten sich die Teilnehmer konservativer bei Chancen auf Gewinne und weitaus risikobereiter, sobald sie zwischen zwei Szenarien wählen konnten, die beide zu Verlusten führten.
Die Forscher erklären, dass wir unter Stress-Bedingungen in automatisch ablaufende Low-level-Denkprozesse zurückfallen und damit weniger fähig sind, unsere Entscheidungen auf rationale und unabhängige Gedanken zu stützen.
Der einzig gute Rat lautet demnach: Think twice. Erkenne den Stress und sei dir bewusst, dass du unter Stress zu Schnellschüssen und Fehlentscheidungen neigst. Wäge deine Entscheidung falls möglich noch einmal ab, schlafe eine Nacht darüber und frage eine vertrauensvolle Person, die in der Sache Fachkompetenz besitzt - und nicht momentan gestresst ist.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Delgado, M., Porcelli, A. (2009). Acute Stress Modulates Risk Taking in Financial Decision Making, Psychological Science
Mittwoch, 19. August 2009
Psychologische Begriffe: "Duchenne-Lächeln"
Lächeln ist im Vergleich zum Strom kostenfrei und wärmt auch noch das Herz.
Natürlich sind wir uns dessen bewusst und ringen jeden Tag mit einem Lächeln im Anschlag um Sympathien. Dabei gibt es täglich viele Gelegenheiten, bei denen uns eigentlich überhaupt nicht zum Lächeln zumute ist, wir es aber dennoch tun, weil die kulturellen Konventionen unsere Mundwinkel automatisch oder künstlich nach oben wandern lassen.
Vertragsverhandlungen mit Kunden, Vorstellungsgespräche, Unterhaltungen mit Fremden und Vorgesetzten gehören in diese Kategorie. FlugbegleiterInnen oder MitarbeiterInnen von Call-Centern werden im Lächeln geschult, denn die Vermittlung von Sympathie und Sicherheit gehört zu ihren Kernaufgaben.
Im Beitrag vom Dienstag, 17.8.09 berichteten wir (am Rande), dass es einen leicht zu erkennenden Unterschied zwischen echtem und unechtem Lächeln gibt. Die BBC hat einen anschaulichen Test entwickelt, mit dem auch Sie Ihre Fähigkeit überprüfen können, falsches Lächeln zu entlarven und echtes Lächeln zu erkennen. Bevor Sie weiter lesen, können Sie auf das Bild klicken und diesen kurzen Test absolvieren:
Zum Test der BBC
Welches Lächeln kam von Herzen, welches war falsch? Falls Sie den Test nicht durchgeführt haben, klären wir Sie gerne auf, wie man ein echtes von einem unechten Lächeln unterscheidet: Achten Sie auf die Augen! Denn bei einem Lächeln, das von Herzen kommt, lächelt das ganze Gesicht mit, die Augen blitzen vergnügt, die Pupillen weiten sich. Dieses Lächen wird auch 'Duchenne-Lächeln' genannt, nach dem französichen Physiologen Guillaume Benjamin Amand Duchenne de Boulogne, der im 19. Jahrhundert mit elektrophysiologischen Methoden die Gesichtsmuskulatur untersuchte. Ein von der Vernunft geleitetes Lächeln beansprucht dagegen nur die Mundpartie - zumindest in unserem westlichen Kulturraum.
Models zeigen vor der Kamera meist auch ein zwar geübtes und durchaus nett anzusehendes, aber unechtes Lächeln. Weshalb wirken sie später auf den Plakaten so unwiderstehlich sympathisch? Weil das echte Lächeln künstlich redigiert wird: Die Augenpartie wird per PC verändert und die Pupillen werden vergrößert. Dadurch wirken die Models interessiert und sympathisch.
Von psychotherapeutischer Seite ist vor allem ein oft übersehener Fakt (gleichermaßen tragisch wie) interessant: Unechtes Lächeln macht auf Dauer krank!
Den Beleg dafür lieferten 2008 Psychologen der Universität Frankfurt. Sie untersuchten Stewardessen, Mitarbeiter von Call-Centern (die den ganzen Tag ins Telefon 'lächeln' müssen) und Verkäufer, die auch dann lächeln mussten und Freundlichkeit bewiesen, wenn sie von Kunden und Mitarbeitern angegangen oder beschimpft worden waren. Das Ergebnis: Beruflich verordnetes Dauerlächeln setzt uns unter chronischen Stress, der sich wiederrum mittelfristig negativ auf unser Immunsystem auswirkt. Nettsein wider Willen ist also pathogen.
Falls Sie nicht gerade in einem Kontaktberuf arbeiten, der stets beste Laune von Ihnen verlangt, sollten Sie im Sinne Ihrer Gesundheit folgendes beherzigen: Zeigen Sie ruhig öfter Ihre wahren Gefühle und machen nur in Ausnahmefällen 'gute Miene zum bösen Spiel' - es zahlt sich langfristig aus. Und: Suchen Sie sich Tätigkeiten und Menschen, bei denen Sie häufiger Ihr Duchenne-Lächeln zeigen können. Ganz einfach so und von Herzen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle u.a.: Lermer, Stephan. Immunkraft. ECON Verlag
Natürlich sind wir uns dessen bewusst und ringen jeden Tag mit einem Lächeln im Anschlag um Sympathien. Dabei gibt es täglich viele Gelegenheiten, bei denen uns eigentlich überhaupt nicht zum Lächeln zumute ist, wir es aber dennoch tun, weil die kulturellen Konventionen unsere Mundwinkel automatisch oder künstlich nach oben wandern lassen.
Vertragsverhandlungen mit Kunden, Vorstellungsgespräche, Unterhaltungen mit Fremden und Vorgesetzten gehören in diese Kategorie. FlugbegleiterInnen oder MitarbeiterInnen von Call-Centern werden im Lächeln geschult, denn die Vermittlung von Sympathie und Sicherheit gehört zu ihren Kernaufgaben.
Im Beitrag vom Dienstag, 17.8.09 berichteten wir (am Rande), dass es einen leicht zu erkennenden Unterschied zwischen echtem und unechtem Lächeln gibt. Die BBC hat einen anschaulichen Test entwickelt, mit dem auch Sie Ihre Fähigkeit überprüfen können, falsches Lächeln zu entlarven und echtes Lächeln zu erkennen. Bevor Sie weiter lesen, können Sie auf das Bild klicken und diesen kurzen Test absolvieren:
Zum Test der BBC
Welches Lächeln kam von Herzen, welches war falsch? Falls Sie den Test nicht durchgeführt haben, klären wir Sie gerne auf, wie man ein echtes von einem unechten Lächeln unterscheidet: Achten Sie auf die Augen! Denn bei einem Lächeln, das von Herzen kommt, lächelt das ganze Gesicht mit, die Augen blitzen vergnügt, die Pupillen weiten sich. Dieses Lächen wird auch 'Duchenne-Lächeln' genannt, nach dem französichen Physiologen Guillaume Benjamin Amand Duchenne de Boulogne, der im 19. Jahrhundert mit elektrophysiologischen Methoden die Gesichtsmuskulatur untersuchte. Ein von der Vernunft geleitetes Lächeln beansprucht dagegen nur die Mundpartie - zumindest in unserem westlichen Kulturraum.
Models zeigen vor der Kamera meist auch ein zwar geübtes und durchaus nett anzusehendes, aber unechtes Lächeln. Weshalb wirken sie später auf den Plakaten so unwiderstehlich sympathisch? Weil das echte Lächeln künstlich redigiert wird: Die Augenpartie wird per PC verändert und die Pupillen werden vergrößert. Dadurch wirken die Models interessiert und sympathisch.
Von psychotherapeutischer Seite ist vor allem ein oft übersehener Fakt (gleichermaßen tragisch wie) interessant: Unechtes Lächeln macht auf Dauer krank!
Den Beleg dafür lieferten 2008 Psychologen der Universität Frankfurt. Sie untersuchten Stewardessen, Mitarbeiter von Call-Centern (die den ganzen Tag ins Telefon 'lächeln' müssen) und Verkäufer, die auch dann lächeln mussten und Freundlichkeit bewiesen, wenn sie von Kunden und Mitarbeitern angegangen oder beschimpft worden waren. Das Ergebnis: Beruflich verordnetes Dauerlächeln setzt uns unter chronischen Stress, der sich wiederrum mittelfristig negativ auf unser Immunsystem auswirkt. Nettsein wider Willen ist also pathogen.
Falls Sie nicht gerade in einem Kontaktberuf arbeiten, der stets beste Laune von Ihnen verlangt, sollten Sie im Sinne Ihrer Gesundheit folgendes beherzigen: Zeigen Sie ruhig öfter Ihre wahren Gefühle und machen nur in Ausnahmefällen 'gute Miene zum bösen Spiel' - es zahlt sich langfristig aus. Und: Suchen Sie sich Tätigkeiten und Menschen, bei denen Sie häufiger Ihr Duchenne-Lächeln zeigen können. Ganz einfach so und von Herzen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle u.a.: Lermer, Stephan. Immunkraft. ECON Verlag
Dienstag, 18. August 2009
Lost in Translation.
Asiaten tun sich in der Regel schwerer als Angehörige des westlichen Kulturkreises damit, emotionale Gesichtsausdrücke einzuordnen.
Rachael E. Jack von der Universität Glasgow erklärt in ihrer wissenschaftlichen kulturvergleichenden Studie, warum: "Östliche und westliche Teilnehmer unserer Studie sahen sich schlicht und ergreifend andere Ausschnitte der Gesichter an, die wir ihnen zeigten." Die Forscherin legte ihren Probanden Fotos von Personen vor, die Gefühle zeigten - etwa Trauer, Freude, Ärger oder Ekel.
^_^ oder :-) ? Was drückt in Ihren Augen besser 'Freude' aus?
Normaler Weise werden diese Emotionen im ganzen Gesicht ausgedrückt. Augen Mund, Nase, Stirn, alle Gesichtsteile machen den Ausdruck der Emotion mit und die dahinter stehenden Gefühle damit für andere sichtbar. Im Experiment veränderte Rachael Jack einige der Bilder jedoch so, dass einige Gesichtsteile 'neutral' blieben, während andere ganz klar Emotionen ausdrückten. Während die Versuchsteilnehmer die gezeigten Gefühle einordneten, maß sie deren Augenbewegungen und Blickrichtung mittels Elektrookulografie (Eye Tracking).
Dabei stellte sie fest, dass asiatische Teilnehmer beinahe ausschließlich die Augenpartie für die Gefühlseinschätzung betrachteten, während die Blicke der westlichen Versuchsteilnehmer das gesamte Bild scannten. Dem entsprechend fiel es den Asiaten schwerer als Europäern, Emotionen zu benennen, wenn die Augenpartie neutral belassen wurde.
Bei den sogenannten "Emoticons" zeigt sich die kulturelle Prägung beim Emotionsausdruck besonders anschaulich:
Im Chatroom drücken ostasiatische Teilnehmer Freude mit ^_^ aus und Trauer mit ;_;
Die kritische Veränderung findet hier also bei der Augenpartie statt, während Europäer die Augen unverändert lassen und die Mundpartie betonen: Freude wird mit :-) gezeigt und Trauer mit :-(
Die Studie zeigt recht anschaulich, dass in puncto interkultureller Kommunikation auch und vor allem auf die nonverbalen Signale geachtet werden muss. Ein Beispiel: Europäer zeigen aus Höflichkeit oft das sogenannte "Flugbegleiter-Lächeln", indem sie die Mundwinkel nach oben ziehen und das restliche Gesicht unverändert lassen (Selbstversuch: das 'echte' Lächeln passiert übrigens mit Mund UND Augen!). Asiaten tun sich mit der Interpretation dieses 'Gefühlsausdrucks' zurecht schwer. Während man dieses Lächeln in Europa aus kulturellen Konventionen automatisch als Wohlwollen und Freundlichkeit interpretiert, werden für Asiaten hier eigentlich inkongruente Botschaften gesendet: Man verzieht die Mundwinkel (wie es Asiaten auch tun würden), aber man 'lächelt' nicht, denn sonst würde man die Augen (mit-)benutzen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Cell Press (2009, August 16). Facial Expressions Show Language Barriers, Too. ScienceDaily. Retrieved August 17, 2009, from http://www.sciencedaily.com /releases/2009/08/090813142131.htm
Montag, 17. August 2009
Vorsicht: Frauen im Vorstand! - Die 'Glass Cliff Theorie'
Die folgende Nachricht ist ebenso wahr wie irreführend: Weibliche Vorstandsmitglieder lassen die Börsenkurse purzeln. Eine aktuelle Studie der Universität Exeter belegt, dass daran vor allem massive Vorurteile der Anteilseigner schuld sind.
Heike Maria Kunstmann, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, ist eine der erfolgreichsten Managerinnen Deutschlands. Als sie kürzlich Ihren 'natürlichen Feind', IG-Metall-Chef Jürgen Peters anlässlich eines Empfangs auf dem roten Teppich begrüßt hatte, hörte sie einige Sekunden später einen Fotografen rufen: 'Herr Peters, können Sie nicht noch einmal Ihre Frau rausholen?" Sowohl Herr Peters als auch Frau Kunstmann waren an diesem Abend solo angereist. Die Anekdote zeigt recht anschaulich: Vorurteile halten sich hartnäckig und Frauen wird in puncto Unternehmensführung nichts zugetraut.
Tatsache. Frauen in Führungspositionen sind eigentlich die besseren Krisenmanager und Unternehmen haben in Krisenzeiten die besten Überlebenschancen, wenn Männer und Frauen gemeinsam in verantwortungsvollen Positionen an der Bewältigung der Krise arbeiten.
Die Anteilseigner bewerten das offensichtlich vollkommen anders: Prof. Alex Haslam von der Universität in Exeter beweist in einer aktuellen Studie, dass sich Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern an der Börse schwerer tun. Er wertete die Daten aller FTSE 100 Unternehmen der Jahre 2001 bis 2005 aus und zeigte: Firmen mit ausschließlich männlichen Vorstandsmitgliedern hatten einen Marktwert von 166% ihres Buchwertes. War dagegen mindestens eine Frau unter den Vorstandsmitgliedern, verringerte sich der Marktwert auf durchschnittlich 121% des Buchwertes!
Ausnahmen bestätigen die Regel? Erfolgreiche Managerinnen wie Indra K. Nooyi sind nicht nur vergleichsweise selten - ihr positiver Einfluss wird sogar systematisch abgewertet. Schuld daran sind uralte Vorurteile.
Wirtschaften weibliche Manager ein Unternehmen runter? Definitv nicht, sagt Prof. Haslam und führt aktuelle objektive Daten aller FTSE 100 Unternehmen an: Gesamt- und Eigenkapitalrendite waren in seiner Untersuchung sogar signifikant höher in Unternehmen, die neben Männern auch Frauen im Vorstand beschäftigten.
"Unsere Studie zeigt sehr deutlich, dass die Shareholder Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern abwerten. Unklar ist, ob die Anleger denken, dass Frauen schlechtere Leistungen bei der Unternehmensführung zeigen, oder ob die Anleger die Ernennung einer Frau in den Vorstand als Signal für eine beginnende Krisenbewältigung sehen." Frauen sind eben die besseren Krisenmanager - und die Anleger sehr sensibel für kleinste Anzeichen einer Krise.
Prof. Alex Haslam und seine Kollegin haben auf Grund dieser und ähnlicher Daten die bekannte 'Glass Cliff Theorie' entwickelt: Sie besagt, dass auf Grund Ihrer Fähigkeiten bei der Krisenbewältigung Frauen immer dann in Führungspositionen berufen werden, wenn es eng wird. Dadurch entsteht eine sogenannte 'illusorische Korrelation', also eine eigentlich nicht vorhandene Verbindung im Auge des Betrachters, die lautet: "Immer wenn Frauen in Führungspositionen berufen werden, geht es wirtschaftlich den Bach runter." Dass die Fehler bereits vor der Berufung passiert sind, wird meistens ignoriert.
Haslam betont: "Objektiv können Frauen im Vorstand einem Unternehmen nur nutzen." Offensichtlich aber nur, wenn veraltete Vorurteile über Bord geworfen werden.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Heike Maria Kunstmann, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, ist eine der erfolgreichsten Managerinnen Deutschlands. Als sie kürzlich Ihren 'natürlichen Feind', IG-Metall-Chef Jürgen Peters anlässlich eines Empfangs auf dem roten Teppich begrüßt hatte, hörte sie einige Sekunden später einen Fotografen rufen: 'Herr Peters, können Sie nicht noch einmal Ihre Frau rausholen?" Sowohl Herr Peters als auch Frau Kunstmann waren an diesem Abend solo angereist. Die Anekdote zeigt recht anschaulich: Vorurteile halten sich hartnäckig und Frauen wird in puncto Unternehmensführung nichts zugetraut.
Tatsache. Frauen in Führungspositionen sind eigentlich die besseren Krisenmanager und Unternehmen haben in Krisenzeiten die besten Überlebenschancen, wenn Männer und Frauen gemeinsam in verantwortungsvollen Positionen an der Bewältigung der Krise arbeiten.
Die Anteilseigner bewerten das offensichtlich vollkommen anders: Prof. Alex Haslam von der Universität in Exeter beweist in einer aktuellen Studie, dass sich Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern an der Börse schwerer tun. Er wertete die Daten aller FTSE 100 Unternehmen der Jahre 2001 bis 2005 aus und zeigte: Firmen mit ausschließlich männlichen Vorstandsmitgliedern hatten einen Marktwert von 166% ihres Buchwertes. War dagegen mindestens eine Frau unter den Vorstandsmitgliedern, verringerte sich der Marktwert auf durchschnittlich 121% des Buchwertes!
Ausnahmen bestätigen die Regel? Erfolgreiche Managerinnen wie Indra K. Nooyi sind nicht nur vergleichsweise selten - ihr positiver Einfluss wird sogar systematisch abgewertet. Schuld daran sind uralte Vorurteile.
Wirtschaften weibliche Manager ein Unternehmen runter? Definitv nicht, sagt Prof. Haslam und führt aktuelle objektive Daten aller FTSE 100 Unternehmen an: Gesamt- und Eigenkapitalrendite waren in seiner Untersuchung sogar signifikant höher in Unternehmen, die neben Männern auch Frauen im Vorstand beschäftigten.
"Unsere Studie zeigt sehr deutlich, dass die Shareholder Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern abwerten. Unklar ist, ob die Anleger denken, dass Frauen schlechtere Leistungen bei der Unternehmensführung zeigen, oder ob die Anleger die Ernennung einer Frau in den Vorstand als Signal für eine beginnende Krisenbewältigung sehen." Frauen sind eben die besseren Krisenmanager - und die Anleger sehr sensibel für kleinste Anzeichen einer Krise.
Prof. Alex Haslam und seine Kollegin haben auf Grund dieser und ähnlicher Daten die bekannte 'Glass Cliff Theorie' entwickelt: Sie besagt, dass auf Grund Ihrer Fähigkeiten bei der Krisenbewältigung Frauen immer dann in Führungspositionen berufen werden, wenn es eng wird. Dadurch entsteht eine sogenannte 'illusorische Korrelation', also eine eigentlich nicht vorhandene Verbindung im Auge des Betrachters, die lautet: "Immer wenn Frauen in Führungspositionen berufen werden, geht es wirtschaftlich den Bach runter." Dass die Fehler bereits vor der Berufung passiert sind, wird meistens ignoriert.
Haslam betont: "Objektiv können Frauen im Vorstand einem Unternehmen nur nutzen." Offensichtlich aber nur, wenn veraltete Vorurteile über Bord geworfen werden.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Freitag, 14. August 2009
Virtuelle Netzwerke - idealer Nährboden für aufkeimende Eifersucht
Bist du schon drin?
Virtuelle soziale Netzwerke wie Facebook, MeinVZ, Lokalisten oder XING leisten großartige Dienste beim Knüpfen und Aufrechterhalten von privaten und beruflichen Kontakten. Gleichzeitig verändern sie auch das Wesen unserer sozialer Beziehungen: Wir sind in der Lage, synchron eine Vielzahl von Beziehungen über lange Zeit aufrecht zu erhalten, ohne wirklich viel dafür zu tun. Flüchtige Bekanntschaften werden als 'Freunde' deklariert. Ex-Partner und potentielle Wunschkandidaten können ganz ungeniert und unverbindlich warm gehalten oder getestet werden. Und das Wichtigste: Alle unsere 'Freunde' haben Zugang zu unseren persönlichen, teils intimen, Informationen und Erfahrungen - über Texte. Fotos, Videos, Kommentare anderer Personen oder verlinkte Seiten.
Einen gravierenden Nachteil dieser 'gläsernen' Darstellung unserer Person in sozialen Netzwerken haben Amy Muise und ihre Kolleginnen von der University of Ontario, Kanada, nun im Journal of CyberPsychology and Behavior veröffentlicht: Die Eifersucht von Menschen in festen Beziehungen stieg mit der Zugehörigkeit beider Partner im gleichen sozialen Netzwerk gefährlich an. Die Autorinnen folgern aus ihren Ergebnissen, dass die Internetplattformen einen 'Teufelskreis der Eifersucht' heraufbeschwören: Durch die oftmals zweideutigen Informationen, die sie dort über ihre Partner, deren Expartner und neue Bekanntschaften erfahren steigt die Eifersucht und zudem die Zeit, die sie mit der Suche nach neuen 'verdächtigen' Informationen verbringen. Neue zweideutige Informationen erhöhen wiederum die Eifersucht, und der Teufelskreis dreht sich. Frauen sind übrigens stärker von dem Phänomen betroffen als Männer.
Einer der 308 Studienteilnehmer brachte es auf den Punkt: "Ich habe schon genug Vertrauen in meine Partnerin und glaube, dass sie treu ist, aber wenn jemand zweideutige Kommentare auf ihrer Seite hinterlässt kann ich mir einfach nicht helfen: Ich MUSS sie hinterfragen." Zweifellos geht es dabei nicht nur um das mulmige Gefühl, den eigenen Partner verlieren zu können, sondern auch um die Angst, Informationen über den Partner übersehen zu können, die für ALLE anderen relevanten Personen in ihrem/seinem Umfeld offensichtlich sind. Nach dem Motto: Jetzt bin ich der/die Dumme. Dabei haben es alle bemerkt.
Selina sah ihren Lebensgefährten auf einem Party-Foto ihrer Internet-Community mit einer unbekannten Frau. "Da ist nichts" war die lapidare Antwort, als sie ihn darauf ansprach. Ihre Freundinnen aus derselben Community waren anderer Meinung. Sie wiesen sie auf weitere Fotos mit derselben Person hin. Daraufhin begann sie, systematisch Informationen über das Verhältnis der beiden einzuholen. Das eigene Verhältnis zu Ihrem Lebensgefährten litt in dieser Zeit so gravierend, dass sie kurz vor der Trennung standen. Erst eine persönliche Aussprache zu dritt belegte, dass wirklich nichts vorgefallen war. Das Vertrauen in ihrer Partnerschaft ist trotzdem nicht völlig wiederhergestellt. "Ich war vorher schon ein wenig unsicher, aber das soziale Netzwerk im Internet hat es definitiv viel viel viel schlimmer gemacht", sagt sie.
In der Stuide von Amy Muise trugen eine eifersüchtige Persönlichkeitsstruktur und die Zeit, die die Teilnehmer in virtuellen Netzwerken verbrachten am stärksten zu Eifersucht und negativer Beziehungsqualität bei.
Einen protektiven Faktor fanden Muise und Kolleginnen allerdings auch: Vertrauen. Wer einander grundsätzlich vertraut, oft miteinander spricht, die Wünsche und Träume des Partners gut kennt, der tappt mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit in die Eifersuchtsfalle - reell und auch virtuell. Deshalb: Egal wie und wo Sie mit ihrem Partner kommunizieren, sollten Sie immer für eine positive, konstruktive und vor allem emotional offene Atmosphäre sorgen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Virtuelle soziale Netzwerke wie Facebook, MeinVZ, Lokalisten oder XING leisten großartige Dienste beim Knüpfen und Aufrechterhalten von privaten und beruflichen Kontakten. Gleichzeitig verändern sie auch das Wesen unserer sozialer Beziehungen: Wir sind in der Lage, synchron eine Vielzahl von Beziehungen über lange Zeit aufrecht zu erhalten, ohne wirklich viel dafür zu tun. Flüchtige Bekanntschaften werden als 'Freunde' deklariert. Ex-Partner und potentielle Wunschkandidaten können ganz ungeniert und unverbindlich warm gehalten oder getestet werden. Und das Wichtigste: Alle unsere 'Freunde' haben Zugang zu unseren persönlichen, teils intimen, Informationen und Erfahrungen - über Texte. Fotos, Videos, Kommentare anderer Personen oder verlinkte Seiten.
Einen gravierenden Nachteil dieser 'gläsernen' Darstellung unserer Person in sozialen Netzwerken haben Amy Muise und ihre Kolleginnen von der University of Ontario, Kanada, nun im Journal of CyberPsychology and Behavior veröffentlicht: Die Eifersucht von Menschen in festen Beziehungen stieg mit der Zugehörigkeit beider Partner im gleichen sozialen Netzwerk gefährlich an. Die Autorinnen folgern aus ihren Ergebnissen, dass die Internetplattformen einen 'Teufelskreis der Eifersucht' heraufbeschwören: Durch die oftmals zweideutigen Informationen, die sie dort über ihre Partner, deren Expartner und neue Bekanntschaften erfahren steigt die Eifersucht und zudem die Zeit, die sie mit der Suche nach neuen 'verdächtigen' Informationen verbringen. Neue zweideutige Informationen erhöhen wiederum die Eifersucht, und der Teufelskreis dreht sich. Frauen sind übrigens stärker von dem Phänomen betroffen als Männer.
Einer der 308 Studienteilnehmer brachte es auf den Punkt: "Ich habe schon genug Vertrauen in meine Partnerin und glaube, dass sie treu ist, aber wenn jemand zweideutige Kommentare auf ihrer Seite hinterlässt kann ich mir einfach nicht helfen: Ich MUSS sie hinterfragen." Zweifellos geht es dabei nicht nur um das mulmige Gefühl, den eigenen Partner verlieren zu können, sondern auch um die Angst, Informationen über den Partner übersehen zu können, die für ALLE anderen relevanten Personen in ihrem/seinem Umfeld offensichtlich sind. Nach dem Motto: Jetzt bin ich der/die Dumme. Dabei haben es alle bemerkt.
Selina sah ihren Lebensgefährten auf einem Party-Foto ihrer Internet-Community mit einer unbekannten Frau. "Da ist nichts" war die lapidare Antwort, als sie ihn darauf ansprach. Ihre Freundinnen aus derselben Community waren anderer Meinung. Sie wiesen sie auf weitere Fotos mit derselben Person hin. Daraufhin begann sie, systematisch Informationen über das Verhältnis der beiden einzuholen. Das eigene Verhältnis zu Ihrem Lebensgefährten litt in dieser Zeit so gravierend, dass sie kurz vor der Trennung standen. Erst eine persönliche Aussprache zu dritt belegte, dass wirklich nichts vorgefallen war. Das Vertrauen in ihrer Partnerschaft ist trotzdem nicht völlig wiederhergestellt. "Ich war vorher schon ein wenig unsicher, aber das soziale Netzwerk im Internet hat es definitiv viel viel viel schlimmer gemacht", sagt sie.
In der Stuide von Amy Muise trugen eine eifersüchtige Persönlichkeitsstruktur und die Zeit, die die Teilnehmer in virtuellen Netzwerken verbrachten am stärksten zu Eifersucht und negativer Beziehungsqualität bei.
Einen protektiven Faktor fanden Muise und Kolleginnen allerdings auch: Vertrauen. Wer einander grundsätzlich vertraut, oft miteinander spricht, die Wünsche und Träume des Partners gut kennt, der tappt mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit in die Eifersuchtsfalle - reell und auch virtuell. Deshalb: Egal wie und wo Sie mit ihrem Partner kommunizieren, sollten Sie immer für eine positive, konstruktive und vor allem emotional offene Atmosphäre sorgen.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Donnerstag, 13. August 2009
Die größten Stress-Nester
Passend zum gestrigen Thema Burnout heute eine aktuelle Studie des Forsa-Instituts. Die Demographen fragten über tausend Deutsche, bei welchen Gelegenheiten sie am häufigsten Stress empfinden. Das Ergebnis bestätigt die aktuelle Stressforschung, bedarf allerdings einiger kritischer Kommentare:
Der mit Abstand größte Stress-Faktor bleibt also der Job. Völlig verständlich, denn unsere 'althergebrachten' evolutionären Stressverarbeitungsstrategien passen einfach nicht zu den ständig zunehmenden Anforderungen unserer Dienstleistungsgesellschaft. Es ist deshalb die Aufgabe jedes Einzelnen, stresskompetent zu werden für die täglichen Stressoren im Beruf.
A propos tägliche Stressoren: Hausarbeit und 'Fahrten zur Hauptverkehrszeit' gehören ganz klar in diese Kategorie. Gerade hier kann man mit Entspannungstechniken und vor allem einem effizienteren Zeitmanagement viel verändern. Dabei gilt es vor allem, sich von unnützem 'Ballast' zu befreien: Muss man jeden Tag zur Arbeit fahren oder kann man teilweise auf Teleworking umsteigen? Sollte man sich eventuell einen Job mit flexibleren Arbeitszeiten suchen, der mehr Chancen bietet, die freie Zeit zu gestalten? Und die Wohnung mal wieder gründlich entrümpeln?
Finanzielle Sorgen und die Pflege von Angehörigen sind ernsthafte Stressoren, die sich nicht einfach bagatellisieren oder abschieben lassen. Also bitte keine Scheu, Hilfe von Dritten anzunehmen, die Verantwortung zu teilen und die belastenden Probleme mit nahe stehenden Personen zu besprechen! Kindererziehung dagegen wird in seiner Stress-Rolle häufig überschätzt. Denn obwohl gehänselte Kindergartenkinder oder sich prügelnde Teenager, die gelegentlich ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, akute und schwer wiegende Stressoren sein können - Kinder und deren Erziehung wirken in den meisten Fällen und auf lange Sicht protektiv. Das bedeutet, dass Kindererziehung, genau wie eine feste Partnerschaft, langfristig das Stressniveau senkt und das Lebensglück erhöht.
Zuletzt zu den Konflikten: Sicher gibt es ernste Konflikte, die kommunikativ aufgelöst werden müssen. Aber oft genug regen wir uns über Banalitäten auf. Es gilt deshalb zu allererst, diese banalen Streitverursacher zu identifizieren. Fragen Sie sich einmal eine Zeit lang nach jedem Streit - im Job oder privat - ob der Ausgang des Konflikts entscheidend für Ihr weiteres Leben war. Für manche Konflikte mag das zutreffen, für die meisten nicht. Seien Sie in diesen Situationen einfach beim nächsten Mal diplomatischer und versuchen Sie immer ziemlich zeitnah und rasch, einen Kompromiss zu finden, der beide Seiten zufrieden stellt.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Der mit Abstand größte Stress-Faktor bleibt also der Job. Völlig verständlich, denn unsere 'althergebrachten' evolutionären Stressverarbeitungsstrategien passen einfach nicht zu den ständig zunehmenden Anforderungen unserer Dienstleistungsgesellschaft. Es ist deshalb die Aufgabe jedes Einzelnen, stresskompetent zu werden für die täglichen Stressoren im Beruf.
A propos tägliche Stressoren: Hausarbeit und 'Fahrten zur Hauptverkehrszeit' gehören ganz klar in diese Kategorie. Gerade hier kann man mit Entspannungstechniken und vor allem einem effizienteren Zeitmanagement viel verändern. Dabei gilt es vor allem, sich von unnützem 'Ballast' zu befreien: Muss man jeden Tag zur Arbeit fahren oder kann man teilweise auf Teleworking umsteigen? Sollte man sich eventuell einen Job mit flexibleren Arbeitszeiten suchen, der mehr Chancen bietet, die freie Zeit zu gestalten? Und die Wohnung mal wieder gründlich entrümpeln?
Finanzielle Sorgen und die Pflege von Angehörigen sind ernsthafte Stressoren, die sich nicht einfach bagatellisieren oder abschieben lassen. Also bitte keine Scheu, Hilfe von Dritten anzunehmen, die Verantwortung zu teilen und die belastenden Probleme mit nahe stehenden Personen zu besprechen! Kindererziehung dagegen wird in seiner Stress-Rolle häufig überschätzt. Denn obwohl gehänselte Kindergartenkinder oder sich prügelnde Teenager, die gelegentlich ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, akute und schwer wiegende Stressoren sein können - Kinder und deren Erziehung wirken in den meisten Fällen und auf lange Sicht protektiv. Das bedeutet, dass Kindererziehung, genau wie eine feste Partnerschaft, langfristig das Stressniveau senkt und das Lebensglück erhöht.
Zuletzt zu den Konflikten: Sicher gibt es ernste Konflikte, die kommunikativ aufgelöst werden müssen. Aber oft genug regen wir uns über Banalitäten auf. Es gilt deshalb zu allererst, diese banalen Streitverursacher zu identifizieren. Fragen Sie sich einmal eine Zeit lang nach jedem Streit - im Job oder privat - ob der Ausgang des Konflikts entscheidend für Ihr weiteres Leben war. Für manche Konflikte mag das zutreffen, für die meisten nicht. Seien Sie in diesen Situationen einfach beim nächsten Mal diplomatischer und versuchen Sie immer ziemlich zeitnah und rasch, einen Kompromiss zu finden, der beide Seiten zufrieden stellt.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Mittwoch, 12. August 2009
Psychologische Begriffe: 'Burnout'
Burnout ist ein Warnsignal an Ihren Körper und Ihre Vernunft. Es sagt Ihnen unmissverständlich: Ändern Sie etwas an Ihrer Lebensführung. Ändern Sie sie jetzt. Oder: Gehen Sie vor die Hunde.
Die Liste der Burnout-Symptome liest sich wie ein Who-is-Who der Anzeichen für eine manifeste Depression: mangelndes Interesse an beruflichen Aufgaben, Lustlosigkeit, Gereiztheit, Versagensängste, Abgeschlagensein, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen.
Erstes für alle sichtbares Symptom ist die soziale Isolation: Rückzug von Kollegen, Freunden und Familie, weil eben 'alles zuviel wird'. Und man sich lieber in die Einsamkeit flüchtet oder in übermäßigen Gebrauch von Genussmitteln. Beides Eigentore. Denn gerade im Anfangsstadium des Ausgebranntseins sollte man die wenigen züngelnden Flammen nutzen, um bei anderen Menschen Feuer zu entfachen: Ehrliche, schonungslose Gespräche mit Bekannten, der Aufbau gesundheitsförderlicher Präventionsprogramme und Aktivitäten mit Freunden und Familie. Kurz: Alle Arten sozialer Unterstützung helfen, das Feuer zu schüren.
Das Gefährliche: Immer wieder werden Burnout-Symptome absichtlich 'übersehen', weil man sich nicht damit abfindet, zu den Leuten zu gehören, bei denen 'der Akku leer ist'. Diese Einstellung ist grundlegend falsch. Akkus müssen von Zeit zu Zeit aufgeladen werden. Bei allen Menschen.
Denn Burnout-Symptome sind nichts anderes als langzeitige Folgen eines Phänomens, das nun wirklich jeder erlebt: Stress. Und obwohl unser Stressempfinden zum Großteil von unserer psychischen Bewertung abhängt, entfaltet der Stress seine zerstörerische Wirkung vor allem körperlich. Hauptbestandteil der schädlichen Stressreaktion ist das Hormon Cortisol, das Blutdruck und Blutzucker erhöht, Muskelgewebe zerstört, Fetteinlagerung begünstigt und die Bildung freier Radikale fördert, die wiederum den Alterungsprozess beschleunigen.
Was können Sie tun, um Stress und Burnout gegenzusteuern? Zunächst einmal: Stellen Sie ganz nüchtern und ohne 'Passiert-"mir"-doch-nicht-Attitüde' fest, ob Sie gefährdet sind. Dazu genügen oft schon kleine Checklisten, wie diese beiden (bitte Bildausschnitt anklicken, um die Tests zu bearbeiten):
Würden Sie dort tatsächlich feststellen, dass Sie gefährdet sind, sollten Sie handeln.
Und zwar nicht erst morgen. Beginnen Sie jetzt.
Die besten Techniken gegen Stress und Burnout haben keine Nebenwirkungen:
Sprechen Sie sich bei einem nahe stehenden Menschen aus. Bitten Sie ihn um seine Einschätzung.
Suchen Sie falls notwendig kurzzeitig (!) professionelle Hilfe auf, um eine Einstellungsänderung hin zu einem neuen Selbstverständnis und einem glücklicheren, erfüllteren Leben in Gang zu setzen.
Machen Sie Sport. Bewegung ist DER Killer für alle körpereigenen Substanzen, die zu den typischen Burnout-Symptomen führen. Übertreiben sollten Sie es allerdings nicht: Auch Extremsport fördert die Bildung von Stresshormonen. Moderater Sport, etwa 3 mal wöchentlich 1 Stunde Bewegung kann Wunder bewirken. Das ist keine Floskel.
Suchen Sie bewusst Entspannung. Jeder Mensch entwickelt seine eigene Entspannungstechnik. Was liegt Ihnen? Yoga, bewusstes Nichtstun und Nichtsdenken, Qui-Gong, Autogenes Training, Musik hören und sich darin verlieren, Musik spielen, Meditation, Beten, Progressive Muskelrelaxation und Biofeedback sind die am besten wissenschaftlich abgesicherten Entspannungsformen. Was liegt Ihnen?
Wichtig bei alldem ist zu begreifen, dass Burnout kein Zeichen von persönlicher Schwäche ist. Es ist eine medizinisch begründbare Krankheit. Ihre Ursache: Unsere evolutionär bedingten Stressreaktionen, die nicht zum ständigen Stress unserer westlichen Leistungsgesellschaft passen. Ziel einer jeden Burnout-Therapie ist es daher, seine persönlichen Stressoren zu erkennen und sie aufzulösen. Start: heute.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Die Liste der Burnout-Symptome liest sich wie ein Who-is-Who der Anzeichen für eine manifeste Depression: mangelndes Interesse an beruflichen Aufgaben, Lustlosigkeit, Gereiztheit, Versagensängste, Abgeschlagensein, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Verdauungsstörungen.
Erstes für alle sichtbares Symptom ist die soziale Isolation: Rückzug von Kollegen, Freunden und Familie, weil eben 'alles zuviel wird'. Und man sich lieber in die Einsamkeit flüchtet oder in übermäßigen Gebrauch von Genussmitteln. Beides Eigentore. Denn gerade im Anfangsstadium des Ausgebranntseins sollte man die wenigen züngelnden Flammen nutzen, um bei anderen Menschen Feuer zu entfachen: Ehrliche, schonungslose Gespräche mit Bekannten, der Aufbau gesundheitsförderlicher Präventionsprogramme und Aktivitäten mit Freunden und Familie. Kurz: Alle Arten sozialer Unterstützung helfen, das Feuer zu schüren.
Das Gefährliche: Immer wieder werden Burnout-Symptome absichtlich 'übersehen', weil man sich nicht damit abfindet, zu den Leuten zu gehören, bei denen 'der Akku leer ist'. Diese Einstellung ist grundlegend falsch. Akkus müssen von Zeit zu Zeit aufgeladen werden. Bei allen Menschen.
Denn Burnout-Symptome sind nichts anderes als langzeitige Folgen eines Phänomens, das nun wirklich jeder erlebt: Stress. Und obwohl unser Stressempfinden zum Großteil von unserer psychischen Bewertung abhängt, entfaltet der Stress seine zerstörerische Wirkung vor allem körperlich. Hauptbestandteil der schädlichen Stressreaktion ist das Hormon Cortisol, das Blutdruck und Blutzucker erhöht, Muskelgewebe zerstört, Fetteinlagerung begünstigt und die Bildung freier Radikale fördert, die wiederum den Alterungsprozess beschleunigen.
Was können Sie tun, um Stress und Burnout gegenzusteuern? Zunächst einmal: Stellen Sie ganz nüchtern und ohne 'Passiert-"mir"-doch-nicht-Attitüde' fest, ob Sie gefährdet sind. Dazu genügen oft schon kleine Checklisten, wie diese beiden (bitte Bildausschnitt anklicken, um die Tests zu bearbeiten):
Würden Sie dort tatsächlich feststellen, dass Sie gefährdet sind, sollten Sie handeln.
Und zwar nicht erst morgen. Beginnen Sie jetzt.
Die besten Techniken gegen Stress und Burnout haben keine Nebenwirkungen:
Sprechen Sie sich bei einem nahe stehenden Menschen aus. Bitten Sie ihn um seine Einschätzung.
Suchen Sie falls notwendig kurzzeitig (!) professionelle Hilfe auf, um eine Einstellungsänderung hin zu einem neuen Selbstverständnis und einem glücklicheren, erfüllteren Leben in Gang zu setzen.
Machen Sie Sport. Bewegung ist DER Killer für alle körpereigenen Substanzen, die zu den typischen Burnout-Symptomen führen. Übertreiben sollten Sie es allerdings nicht: Auch Extremsport fördert die Bildung von Stresshormonen. Moderater Sport, etwa 3 mal wöchentlich 1 Stunde Bewegung kann Wunder bewirken. Das ist keine Floskel.
Suchen Sie bewusst Entspannung. Jeder Mensch entwickelt seine eigene Entspannungstechnik. Was liegt Ihnen? Yoga, bewusstes Nichtstun und Nichtsdenken, Qui-Gong, Autogenes Training, Musik hören und sich darin verlieren, Musik spielen, Meditation, Beten, Progressive Muskelrelaxation und Biofeedback sind die am besten wissenschaftlich abgesicherten Entspannungsformen. Was liegt Ihnen?
Wichtig bei alldem ist zu begreifen, dass Burnout kein Zeichen von persönlicher Schwäche ist. Es ist eine medizinisch begründbare Krankheit. Ihre Ursache: Unsere evolutionär bedingten Stressreaktionen, die nicht zum ständigen Stress unserer westlichen Leistungsgesellschaft passen. Ziel einer jeden Burnout-Therapie ist es daher, seine persönlichen Stressoren zu erkennen und sie aufzulösen. Start: heute.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Dienstag, 11. August 2009
Brauchen Sie Hilfe? - Kein Problem!
"Entschuldigung, könnte ich bitte kurz Ihr Handy benutzen? Dauert nur eine Minute!" Versetzen Sie sich selbst in diese Situation: Wie viele Personen müssten Sie fragen, bis Sie Ihr Telefonat führen können? Was schätzen Sie?
Drei, fünf, zehn? Wenn Ihre Schätzung in diese Richtung geht, sind Sie relativ pessimistisch eingestellt, was die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft angeht. Genauso, wie die große Mehrheit der Bevölkerung. Aber warum sind wir so pessimistisch, und liegen wir überhaupt richtig mit dieser Vermutung?
Frank Flynn, associate professor of organizational behavior an der Stanford Graduate School of Business und Vanessa Lake, Psychologin an der Columbia University, sind dieser Frage nachgegangen. In einer Reihe von Studien untersuchten sie das Phänomen Hilfeleistung und vor allem die Annahmen, die wir darüber hegen.
In einer ersten Studie wurde den Probanden dieselbe Frage gestellt wie Ihnen am Ende des ersten Absatzes: 'Was würden Sie schätzen?' Die Befragten nahmen an, dass man durchschnittlich 10 Personen bitten müsste, um 3 Gespräche führen zu können. Diese Einschätzung ist jedoch zu negativ, wie die Studie zeigt: Tatsächlich war jeder Zweite bereit, sein Handy zur Verfügung zu stellen!
In einer weiteren Studie sollte die Spendenbereitschaft bei einer Hilfsaktion für Leukämiepatienten eingeschätzt werden. Wieder waren sämtliche Prognosen zu negativ. Die Menschen, die um eine Spende gebeten worden waren, spendeten fast doppelt so häufig wie erwartet, und gaben im Durchschnitt auch deutlich höhere Beträge.
Warum wir die Hilfsbereitschaft anderer unterschätzen erklären die Forscher so: Werden wir persönlich in der Öffentlichkeit um eine Hilfeleistung gebeten, sind wir durch zwei Dinge motiviert zu helfen: Zum einen durch unsere Sozialisation, wo wir gelernt haben, Hilfsbedürftigen zu helfen. Zum anderen aber durch 'sozialen Druck': Wir haben Angst davor, in der Öffentlichkeit schlecht dazustehen und wollen nicht, dass uns andere für unsozial halten. Genau diese zweite Motivation kommt aber nicht auf, wenn wir nur Vermutungen darüber anstellen sollen, wer wann wie oft hilft.
Die Hypothese der Forscher wurde empirisch bestätigt: Passanten sollten dazu angehalten werden einen Fragebogen auszufüllen. Dies geschah einmal sehr persönlich, indem sie direkt angesprochen wurden. Der Kontrollgruppe wurde der Fragebogen einfach kommentarlos ausgehändigt. Das Ergebnis: In der ersten Gruppe war fast jeder zweite bereit den Fragebogen auszufüllen, bei der kommentarlosen Übergabe dagegen nur jeder Fünfzehnte!
Also, wenn Sie das nächste Mal Hilfe brauchen, zögern Sie nicht und fragen Sie! Auch wenn der Gefragte vielleicht keine Lust hat, er wird helfen, weil er nicht als Egoist dastehen will. Und wenn Sie ganz dringend Hilfe benötigen: Sorgen Sie zunächst für etwas Publikum und bitten Sie anschließend eine bestimmte Person direkt um Hilfe. Damit haben Sie für sozialen Druck gesorgt und dafür, dass sich der Gefragte persönlich verantwortlich fühlt, falls er Ihnen die Hilfeleistung verweigert.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Flynn, F. J., Lake, V. K. (2008): If you need help, just ask: Underestimating compliance with direct requests for help. Journal of Personality and Social Psychology, 95/1: pp. 128-143.
Drei, fünf, zehn? Wenn Ihre Schätzung in diese Richtung geht, sind Sie relativ pessimistisch eingestellt, was die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft angeht. Genauso, wie die große Mehrheit der Bevölkerung. Aber warum sind wir so pessimistisch, und liegen wir überhaupt richtig mit dieser Vermutung?
Frank Flynn, associate professor of organizational behavior an der Stanford Graduate School of Business und Vanessa Lake, Psychologin an der Columbia University, sind dieser Frage nachgegangen. In einer Reihe von Studien untersuchten sie das Phänomen Hilfeleistung und vor allem die Annahmen, die wir darüber hegen.
In einer ersten Studie wurde den Probanden dieselbe Frage gestellt wie Ihnen am Ende des ersten Absatzes: 'Was würden Sie schätzen?' Die Befragten nahmen an, dass man durchschnittlich 10 Personen bitten müsste, um 3 Gespräche führen zu können. Diese Einschätzung ist jedoch zu negativ, wie die Studie zeigt: Tatsächlich war jeder Zweite bereit, sein Handy zur Verfügung zu stellen!
In einer weiteren Studie sollte die Spendenbereitschaft bei einer Hilfsaktion für Leukämiepatienten eingeschätzt werden. Wieder waren sämtliche Prognosen zu negativ. Die Menschen, die um eine Spende gebeten worden waren, spendeten fast doppelt so häufig wie erwartet, und gaben im Durchschnitt auch deutlich höhere Beträge.
Warum wir die Hilfsbereitschaft anderer unterschätzen erklären die Forscher so: Werden wir persönlich in der Öffentlichkeit um eine Hilfeleistung gebeten, sind wir durch zwei Dinge motiviert zu helfen: Zum einen durch unsere Sozialisation, wo wir gelernt haben, Hilfsbedürftigen zu helfen. Zum anderen aber durch 'sozialen Druck': Wir haben Angst davor, in der Öffentlichkeit schlecht dazustehen und wollen nicht, dass uns andere für unsozial halten. Genau diese zweite Motivation kommt aber nicht auf, wenn wir nur Vermutungen darüber anstellen sollen, wer wann wie oft hilft.
Die Hypothese der Forscher wurde empirisch bestätigt: Passanten sollten dazu angehalten werden einen Fragebogen auszufüllen. Dies geschah einmal sehr persönlich, indem sie direkt angesprochen wurden. Der Kontrollgruppe wurde der Fragebogen einfach kommentarlos ausgehändigt. Das Ergebnis: In der ersten Gruppe war fast jeder zweite bereit den Fragebogen auszufüllen, bei der kommentarlosen Übergabe dagegen nur jeder Fünfzehnte!
Also, wenn Sie das nächste Mal Hilfe brauchen, zögern Sie nicht und fragen Sie! Auch wenn der Gefragte vielleicht keine Lust hat, er wird helfen, weil er nicht als Egoist dastehen will. Und wenn Sie ganz dringend Hilfe benötigen: Sorgen Sie zunächst für etwas Publikum und bitten Sie anschließend eine bestimmte Person direkt um Hilfe. Damit haben Sie für sozialen Druck gesorgt und dafür, dass sich der Gefragte persönlich verantwortlich fühlt, falls er Ihnen die Hilfeleistung verweigert.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Flynn, F. J., Lake, V. K. (2008): If you need help, just ask: Underestimating compliance with direct requests for help. Journal of Personality and Social Psychology, 95/1: pp. 128-143.
Montag, 10. August 2009
Allein der Glaube versetzt Berge
Der Glaube in die technischen Ressourcen des eigenen Unternehmens kann die Produktivität erhöhen:
Nicht die neueste Software zur Hand? Veraltete Computer? Skype noch nicht Standard? Vorübergehend kein Problem. Bis Sie die State-of-the-Art-Technik eingekauft und installiert haben kann Ihnen der Glaube weiterhelfen - so absurd das im ersten Moment klingen mag.
Denn Prof. Dov Eden und seine Kollegen von der Faculty of Management der Universität Tel Aviv zeigen in einer aktuellen Studie, dass Entwickler, die von der Nützlichkeit eines Online-Tools überzeugt worden waren, wesentlich produktiver arbeiteten als solche, denen das Tool einfach kommentarlos überlassen worden war.
"Es war einzig und allein unsere Überzeugungsarbeit, dass das Online-Tool Effektivität und Effizienz der Arbeit verbessert, die die Versuchsteilnehmer produktiver werden ließ" sagt Eden. Weil sie an die Technologie glaubten, benutzten sie sie öfter und ihre Performance steigerte sich insgesamt.
Im Stil einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung versetzte der Glaube hier also Berge. Der Befund ist Teil einer ganzen Reihe von aktuellen Belegen, die zeigen: Der substantielle Erhalt von Betrieben in Krisenzeiten und das wirtschaftliche Wachstum von Unternehmen wird durch die Kommunikation von Erwartungen und positiven Glaubenssätzen durch das Management stark mitbestimmt. Eden fasst zusammen: "Wenn die Mitarbeiter davon überzeugt sind , dass sie von kompetenten Managern unterstützt werden, dass sie exzellentes Equipment zur Hand haben und die Zusammenarbeit effizient ist, dann wird allein dadurch ihre Performance energetisiert."
Die Studien von Dov Eden können gerade anfälligen Unternehmen in wirtschaftlich schweren Zeiten eine Alternative zu großen finanziellen Investitionen in Technologie-Upgrades bieten. Auch bei Kooperationen aller Art - von der Bildung temporärer Arbeitsgruppen bis hin zu Fusionen und Firmenübernahmen - verhilft diese Strategie, Reibungsverluste zu verringern.
Die Studien werden an der Universität von Tel Aviv durchgeführt und demnächst im Journal of Management publiziert.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.aftau.org/site/News2?page=NewsArticle&id=10157
Nicht die neueste Software zur Hand? Veraltete Computer? Skype noch nicht Standard? Vorübergehend kein Problem. Bis Sie die State-of-the-Art-Technik eingekauft und installiert haben kann Ihnen der Glaube weiterhelfen - so absurd das im ersten Moment klingen mag.
Denn Prof. Dov Eden und seine Kollegen von der Faculty of Management der Universität Tel Aviv zeigen in einer aktuellen Studie, dass Entwickler, die von der Nützlichkeit eines Online-Tools überzeugt worden waren, wesentlich produktiver arbeiteten als solche, denen das Tool einfach kommentarlos überlassen worden war.
"Es war einzig und allein unsere Überzeugungsarbeit, dass das Online-Tool Effektivität und Effizienz der Arbeit verbessert, die die Versuchsteilnehmer produktiver werden ließ" sagt Eden. Weil sie an die Technologie glaubten, benutzten sie sie öfter und ihre Performance steigerte sich insgesamt.
Im Stil einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung versetzte der Glaube hier also Berge. Der Befund ist Teil einer ganzen Reihe von aktuellen Belegen, die zeigen: Der substantielle Erhalt von Betrieben in Krisenzeiten und das wirtschaftliche Wachstum von Unternehmen wird durch die Kommunikation von Erwartungen und positiven Glaubenssätzen durch das Management stark mitbestimmt. Eden fasst zusammen: "Wenn die Mitarbeiter davon überzeugt sind , dass sie von kompetenten Managern unterstützt werden, dass sie exzellentes Equipment zur Hand haben und die Zusammenarbeit effizient ist, dann wird allein dadurch ihre Performance energetisiert."
Die Studien von Dov Eden können gerade anfälligen Unternehmen in wirtschaftlich schweren Zeiten eine Alternative zu großen finanziellen Investitionen in Technologie-Upgrades bieten. Auch bei Kooperationen aller Art - von der Bildung temporärer Arbeitsgruppen bis hin zu Fusionen und Firmenübernahmen - verhilft diese Strategie, Reibungsverluste zu verringern.
Die Studien werden an der Universität von Tel Aviv durchgeführt und demnächst im Journal of Management publiziert.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.aftau.org/site/News2?page=NewsArticle&id=10157
Freitag, 7. August 2009
Wer ist wählerischer - Mann oder Frau? Je nach Position...
"Frau natürlich!", so die gängige Meinung in Forschung und Wissenschaft: Die Frau hat aufgrund ihrer höheren Investitionen in den Nachwuchs bei einer fehlerhaften Partnerwahl mehr zu verlieren und ist daher von "Natur aus" kritischer bei der Partnerwahl.
Eine neue Studie widerspricht nun dieser evolutionären Hypothese.
Die Psychologen Eli J. Finkel und Paul W. Eastwick von der Northwestern University in Evanston, Illinois hatten Zweifel an den Ergebnissen zahlreicher Speed Dating Studien. Diese scheinen zu belegen, dass Männer rund 50% der anwesenden Damen wiedertreffen wollten, die Frauen dagegen nur gut ein Drittel der Männer.
Finkel und Eastwick veranstalteten daraufhin selbst eine Studie in Form eines Speed Dating Events mit 350 Teilnehmern. Der Ablauf glich dem eines klassischen Speed Datings: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit sich mit jedem anwesenden, potentiellen Partner einige Minuten zu unterhalten. Danach bewerteten die Probanden die Gesprächspartner und gaben an, ob sie sich vorstellen könnten, den- oder diejenige wieder zu treffen.
Allerdings gab es eine pikante Variation im Vergleich zu den traditionellen Speed Datings: In der Hälfte der Fälle war es der Mann, der von Platz zu Platz rückte, so wie es der Standard in jedem konventionellen Speed Dating ist. Doch genau hier vermuteten die Forscher den Fehler. Daher war es in der anderen Hälfte der Fälle die Frau, die nach jedem Gespräch den Partner wechseln musste, während der Mann auf seinem Platz verweilte.
Das Ergebnis dieser kleinen Variation war verblüffend: Wenn die Männer den Platz wechseln mussten, waren die Ergebnisse identisch mit der gängigen Annahme. Die Männer wollten die Hälfte aller Frauen wiedersehen und die Frauen nur ein Drittel der Männer. Doch wechselten die Frauen die Plätze, verkehrte sich das Ergebnis. Plötzlich waren es die Männer, die nur ein Drittel der Frauen wiedertreffen wollten und die Frauen, diejenigen die 50% der Männer wiedersehen wollten.
Wer wählerischer war, lag also nicht am Geschlecht, sondern daran, wer sitzen blieb und wer den Platz wechselte! Die Gruppe, die rotierte, hatte das größere romantische Interesse am Partner und wollte ihn auch eher wiedersehen.
Für Finkel und Eastwick gibt es zwei mögliche Erklärungen für dieses Phänomen. Die eine ist, dass alleine das aktive Annähern an einen potentiellen Partner diesen attraktiver macht. Nach der 'Dissonanztheorie' (siehe Blog-Beitrag vom 01.07.09) mögen wir nämlich Dinge und Menschen lieber, für die wir etwas getan haben - wie den Platz zu wechseln und nicht einfach nur zu warten!
Die andere Erklärung zielt auf die physische Erscheinung einer Person ab. Die Annahme dabei ist, dass Männer, wenn sie sitzen bleiben und nur die Frauen beim Platzwechsel beobachten, deren physische Attraktivität besser einschätzen können.
Was lernen wir daraus? Frauen und Männer sind sich doch etwas ähnlicher, als wir vielleicht angenommen haben, zumindest wenn es um die Partnerwahl geht. Aber die Studie hält auch einen guten Tipp bereit: Beim nächsten Date sollten unbedingt wir es sein, die schon am Platz auf unsere Abendbegleitung warten! Denn dann findet er/sie uns attraktiver, da er/sie sich uns nähert.
Wer sich für wählerisch hält, der sollte selbst einmal auf andere zugehen. Und wer immer an die Falschen gerät, sollte lieber einmal abwarten...
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: www.psychologicalscience.org/media/releases/2009/finkel.cfm, Homepage der Association for Psychological Science
Eine neue Studie widerspricht nun dieser evolutionären Hypothese.
Die Psychologen Eli J. Finkel und Paul W. Eastwick von der Northwestern University in Evanston, Illinois hatten Zweifel an den Ergebnissen zahlreicher Speed Dating Studien. Diese scheinen zu belegen, dass Männer rund 50% der anwesenden Damen wiedertreffen wollten, die Frauen dagegen nur gut ein Drittel der Männer.
Finkel und Eastwick veranstalteten daraufhin selbst eine Studie in Form eines Speed Dating Events mit 350 Teilnehmern. Der Ablauf glich dem eines klassischen Speed Datings: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit sich mit jedem anwesenden, potentiellen Partner einige Minuten zu unterhalten. Danach bewerteten die Probanden die Gesprächspartner und gaben an, ob sie sich vorstellen könnten, den- oder diejenige wieder zu treffen.
Allerdings gab es eine pikante Variation im Vergleich zu den traditionellen Speed Datings: In der Hälfte der Fälle war es der Mann, der von Platz zu Platz rückte, so wie es der Standard in jedem konventionellen Speed Dating ist. Doch genau hier vermuteten die Forscher den Fehler. Daher war es in der anderen Hälfte der Fälle die Frau, die nach jedem Gespräch den Partner wechseln musste, während der Mann auf seinem Platz verweilte.
Das Ergebnis dieser kleinen Variation war verblüffend: Wenn die Männer den Platz wechseln mussten, waren die Ergebnisse identisch mit der gängigen Annahme. Die Männer wollten die Hälfte aller Frauen wiedersehen und die Frauen nur ein Drittel der Männer. Doch wechselten die Frauen die Plätze, verkehrte sich das Ergebnis. Plötzlich waren es die Männer, die nur ein Drittel der Frauen wiedertreffen wollten und die Frauen, diejenigen die 50% der Männer wiedersehen wollten.
Wer wählerischer war, lag also nicht am Geschlecht, sondern daran, wer sitzen blieb und wer den Platz wechselte! Die Gruppe, die rotierte, hatte das größere romantische Interesse am Partner und wollte ihn auch eher wiedersehen.
Für Finkel und Eastwick gibt es zwei mögliche Erklärungen für dieses Phänomen. Die eine ist, dass alleine das aktive Annähern an einen potentiellen Partner diesen attraktiver macht. Nach der 'Dissonanztheorie' (siehe Blog-Beitrag vom 01.07.09) mögen wir nämlich Dinge und Menschen lieber, für die wir etwas getan haben - wie den Platz zu wechseln und nicht einfach nur zu warten!
Die andere Erklärung zielt auf die physische Erscheinung einer Person ab. Die Annahme dabei ist, dass Männer, wenn sie sitzen bleiben und nur die Frauen beim Platzwechsel beobachten, deren physische Attraktivität besser einschätzen können.
Was lernen wir daraus? Frauen und Männer sind sich doch etwas ähnlicher, als wir vielleicht angenommen haben, zumindest wenn es um die Partnerwahl geht. Aber die Studie hält auch einen guten Tipp bereit: Beim nächsten Date sollten unbedingt wir es sein, die schon am Platz auf unsere Abendbegleitung warten! Denn dann findet er/sie uns attraktiver, da er/sie sich uns nähert.
Wer sich für wählerisch hält, der sollte selbst einmal auf andere zugehen. Und wer immer an die Falschen gerät, sollte lieber einmal abwarten...
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: www.psychologicalscience.org/media/releases/2009/finkel.cfm, Homepage der Association for Psychological Science
Donnerstag, 6. August 2009
Dicke Eltern, dicke Kinder, aber...
Viele Kinder in den USA und auch in Deutschland leiden heutzutage unter Fettleibigkeit. Häufig werden die Gene als Entschuldigung herangezogen. Eine neue Studie von Medizinern der Peninsula Medical School in Plymouth stellt diese Annahme nun in Frage:
Die Forscher untersuchten in einer Langzeitstudie 226 Familien aus Plymouth. Erfasst wurden dabei die BMI´s der Eltern und die der Kinder über einen Zeitraum von 3 Jahren. (BMI=http://de.wikipedia.org/wiki/Body-Mass-Index)
Das Ergebnis: Das Gewicht des gleichgeschlechtlichen Elternteils hat einen Einfluss auf das Gewicht des Kindes. Das heißt, dicke Mütter haben häufiger dicke Töchter und dicke Väter dicke Söhne.
Töchter, deren Mütter übergewichtig waren, haben demnach ein zehnmal höheres Risiko selbst auch übergewichtig zu sein, als Töchter von schlanken Müttern. Bei Söhnen mit dicken Vätern war das Risiko eigener Fettleibigkeit sechsmal höher.
Das Gewicht des gegengeschlechtlichen Elternteils hatte dagegen keinen Einfluss.
Jede genetische Ursache für diesen Zusammenhang müsste unabhängig vom Geschlecht sein, so Studienleiter Terry Wilkin. Der geschlechtsspezifische Effekt, den unsere Studie entdeckt hat, ist deswegen so interessant, da er den Fokus auf verhaltensbedingte Faktoren legt.
Diese Ergebnisse könnten unser Denken über kindliche Fettleibigkeit von Grund auf verändern, so Wilkin: Die Forschung der letzten Jahre habe sich nur darauf konzentriert, dass dicke Kinder zu dicken Erwachsenen werden, und dass Prävention im Kindesalter das Problem im späteren Leben lösen könne. Die Studie zeige genau das Gegenteil: Kinder werden durch den Einfluss des gleichgeschlechtlichen Elternteils dick. Und wir sollten den Fokus auf die Verhaltensänderung des Erwachsenen legen, wenn wir die Fettleibigkeit der Kinder bekämpfen wollen!
Die Message ist klar: Wir müssen nicht bei unseren Kindern ansetzen und diese auf Diät setzen, sondern uns selbst! Nur so können wir unseren Kindern ein (für sie vorgesehenes) Leben ohne unnötige Pfunde ermöglichen. Und ganz nebenbei: auch uns selbst!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Perez-Pastor, E. M., Wilkin, T. J. et al. (2009): Assortative weight gain in mother-daughter and father-son pairs: an emerging source of childhood obesity. Longitudinal study of trios (EarlyBird 43). International Journal of Obesity, 33: pp. 727-735.
Die Forscher untersuchten in einer Langzeitstudie 226 Familien aus Plymouth. Erfasst wurden dabei die BMI´s der Eltern und die der Kinder über einen Zeitraum von 3 Jahren. (BMI=http://de.wikipedia.org/wiki/Body-Mass-Index)
Das Ergebnis: Das Gewicht des gleichgeschlechtlichen Elternteils hat einen Einfluss auf das Gewicht des Kindes. Das heißt, dicke Mütter haben häufiger dicke Töchter und dicke Väter dicke Söhne.
Töchter, deren Mütter übergewichtig waren, haben demnach ein zehnmal höheres Risiko selbst auch übergewichtig zu sein, als Töchter von schlanken Müttern. Bei Söhnen mit dicken Vätern war das Risiko eigener Fettleibigkeit sechsmal höher.
Das Gewicht des gegengeschlechtlichen Elternteils hatte dagegen keinen Einfluss.
Jede genetische Ursache für diesen Zusammenhang müsste unabhängig vom Geschlecht sein, so Studienleiter Terry Wilkin. Der geschlechtsspezifische Effekt, den unsere Studie entdeckt hat, ist deswegen so interessant, da er den Fokus auf verhaltensbedingte Faktoren legt.
Diese Ergebnisse könnten unser Denken über kindliche Fettleibigkeit von Grund auf verändern, so Wilkin: Die Forschung der letzten Jahre habe sich nur darauf konzentriert, dass dicke Kinder zu dicken Erwachsenen werden, und dass Prävention im Kindesalter das Problem im späteren Leben lösen könne. Die Studie zeige genau das Gegenteil: Kinder werden durch den Einfluss des gleichgeschlechtlichen Elternteils dick. Und wir sollten den Fokus auf die Verhaltensänderung des Erwachsenen legen, wenn wir die Fettleibigkeit der Kinder bekämpfen wollen!
Die Message ist klar: Wir müssen nicht bei unseren Kindern ansetzen und diese auf Diät setzen, sondern uns selbst! Nur so können wir unseren Kindern ein (für sie vorgesehenes) Leben ohne unnötige Pfunde ermöglichen. Und ganz nebenbei: auch uns selbst!
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Perez-Pastor, E. M., Wilkin, T. J. et al. (2009): Assortative weight gain in mother-daughter and father-son pairs: an emerging source of childhood obesity. Longitudinal study of trios (EarlyBird 43). International Journal of Obesity, 33: pp. 727-735.
Mittwoch, 5. August 2009
Psychologische Begriffe: "Hochstapler-Syndrom"
Kennen Sie diese Situation: Sie haben ein Projekt sehr erfolgreich abgeschlossen und nun werden Sie von allen Seiten dafür gelobt und beglückwünscht. Sie freuen sich zwar über Ihre offensichtlich gute Leistung, haben aber das Gefühl, dass alle übertreiben und Sie doch eigentlich gar nichts Besonderes gemacht haben?
Menschen, die dieses Gefühl jedes mal befällt, wenn sie für etwas Tolles belohnt werden, leiden womöglich am sogenannten "Hochstapler-Syndrom".
Ulrike Folkerts ist ein gutes Gegenbeispiel. Als ihr vor einiger Zeit ein Preis aufgrund ihrer großen Beliebtheit als "Tatort-Kommissarin" verliehen wurde, kam sie auf die Bühne und meinte mit fester Stimme: "Ich finde, das habe ich verdient."
Ein solches Verhalten überrascht uns geradezu, vor allem bei Frauen. Fachärztin Astrid Vlamynck aus Berlin schreibt dies den verankerten Rollenbildern zu. Eine Erziehung, die darauf abzielt, eine Frau zu einer guten Hausfrau und Mutter zu machen, wird einer Karrierefrau irgendwann Probleme bereiten.
Experten bezeichnen diese spezielle Form des Minderwertigkeitskomplexes als "Hochstapler-Syndrom". Die Betroffenen halten sich dabei unbewusst für "Hochstapler" und haben Angst, dass sie entlarvt werden könnten. Und dies, obwohl sie in Wahrheit keine sind, denn sie arbeiten hart und beweisen Fleiß, Talent und Erfolg.
Die vermutlichen Ursachen liegen in frühkindlichen Erfahrungen und bestimmten Familienstrukturen. Eltern sprechen meist nur in den besten Tönen von ihren Kindern. Sie halten ihren eigenen Nachwuchs für besser, klüger und schöner als das Durchschnittskind. Bekommt das Kind nun diese "Lobhudelei" mit, hält sich selbst aber gar nicht für so gut, kann es zu dem Gefühl kommen, schlechter zu sein, als die anderen von ihm denken.
Derselbe Effekt kann sich aber auch ergeben, wenn genau das Gegenteil der Fall ist: Die Eltern unterschätzen ihr Kind und loben nur die Geschwister. Daraus kann das Gefühl entstehen, 'nicht gut genug zu sein'.
Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, öfters dem Hochstapler-Syndrom zu unterliegen? Ob Mann oder Frau: Wir müssen lernen, aktiv unser Selbstbewusstsein zu stärken. Hilfreich dabei können vor allem nahestehende Personen sein, die uns ehrliches, aber respektvolles und wertschätzendes Feedback geben können. So wird der Weg geebnet für eine realistischere Selbsteinschätzung.
Dieses Selbst-Bewusstsein führt langfristig zu mehr Selbst-Vertrauen. Und dann können wir uns selbst und allen anderen endlich auch sagen: "Danke! Diesen Erfolg habe ich wirklich verdient."
Menschen, die dieses Gefühl jedes mal befällt, wenn sie für etwas Tolles belohnt werden, leiden womöglich am sogenannten "Hochstapler-Syndrom".
Ulrike Folkerts ist ein gutes Gegenbeispiel. Als ihr vor einiger Zeit ein Preis aufgrund ihrer großen Beliebtheit als "Tatort-Kommissarin" verliehen wurde, kam sie auf die Bühne und meinte mit fester Stimme: "Ich finde, das habe ich verdient."
Ein solches Verhalten überrascht uns geradezu, vor allem bei Frauen. Fachärztin Astrid Vlamynck aus Berlin schreibt dies den verankerten Rollenbildern zu. Eine Erziehung, die darauf abzielt, eine Frau zu einer guten Hausfrau und Mutter zu machen, wird einer Karrierefrau irgendwann Probleme bereiten.
Experten bezeichnen diese spezielle Form des Minderwertigkeitskomplexes als "Hochstapler-Syndrom". Die Betroffenen halten sich dabei unbewusst für "Hochstapler" und haben Angst, dass sie entlarvt werden könnten. Und dies, obwohl sie in Wahrheit keine sind, denn sie arbeiten hart und beweisen Fleiß, Talent und Erfolg.
Die vermutlichen Ursachen liegen in frühkindlichen Erfahrungen und bestimmten Familienstrukturen. Eltern sprechen meist nur in den besten Tönen von ihren Kindern. Sie halten ihren eigenen Nachwuchs für besser, klüger und schöner als das Durchschnittskind. Bekommt das Kind nun diese "Lobhudelei" mit, hält sich selbst aber gar nicht für so gut, kann es zu dem Gefühl kommen, schlechter zu sein, als die anderen von ihm denken.
Derselbe Effekt kann sich aber auch ergeben, wenn genau das Gegenteil der Fall ist: Die Eltern unterschätzen ihr Kind und loben nur die Geschwister. Daraus kann das Gefühl entstehen, 'nicht gut genug zu sein'.
Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, öfters dem Hochstapler-Syndrom zu unterliegen? Ob Mann oder Frau: Wir müssen lernen, aktiv unser Selbstbewusstsein zu stärken. Hilfreich dabei können vor allem nahestehende Personen sein, die uns ehrliches, aber respektvolles und wertschätzendes Feedback geben können. So wird der Weg geebnet für eine realistischere Selbsteinschätzung.
Dieses Selbst-Bewusstsein führt langfristig zu mehr Selbst-Vertrauen. Und dann können wir uns selbst und allen anderen endlich auch sagen: "Danke! Diesen Erfolg habe ich wirklich verdient."
Dienstag, 4. August 2009
Frauen immer öfter kinderlos!
Neue Daten des Mikrozensus 2008 lassen erstmals eine genaue Analyse der Ursachen der niedrigen Geburtenzahlen in Deutschland zu. Hier die wichtigsten sechs Ergebnisse auf einen Blick:
1. Für die niedrige Geburtenrate ist momentan vor allem die hohe Kinderlosigkeit verantwortlich
Die Geburtenrate wird durch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau beeinflusst und durch die Zahl der Frauen, die gar keine Kinder bekommen. Die Ergebnisse des Mikrozensus zeigen, dass das der momentan entscheidende Faktor für die Kinderlosigkeit ist.
2. Im Westen Deutschlands ist die Kinderlosigkeit höher als im Osten
16% der 40- bis 75-jährigen Frauen im Westen haben keine Kinder, im Osten sind es nur 8%. Auch bei den jüngeren Frauen zeigt sich diese Tendenz: Von den 35- bis 39-jährigen haben in den neuen Ländern 16% keine Kinder, in den alten Ländern sind es sogar 28%.
3. Die Kinderlosigkeit ist in Städten höher als in ländlichen Gebieten
Von den Frauen der Jahrgänge 1974-1983 (25-34 Jahre) sind 62% der Frauen, die in Städten leben, kinderlos; und nur 47% der Frauen, die in ländlichen Gebieten leben. Unterteilt wurde in urbane, semiurbane und ländliche Gemeinde. Vor allem Stadtstaaten wie Hamburg zeigen eine besonders hohe Kinderlosigkeit.
4. Frauen mit Migrationserfahrung sind seltener kinderlos
Von den 35- bis 44-jährigen zugewanderten Frauen sind 13% kinderlos, während von den in Deutschland geborenen Frauen 25% keine Kinder haben. Bei den 25- bis 34-jährigen Zuwanderinnen haben 39% bisher noch keine Kinder und bei den hier geborenen sind es ganze 61% der Frauen, die bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kinderlos sind.
Auch interessant ist der Unterschied in der Anzahl der Kinder: Frauen mit Migrationserfahrung haben im Vergleich zu den in Deutschland geborenen Frauen seltener nur ein Kind und sehr viel häufiger 4 oder mehr Kinder.
5. Für Westdeutschland gilt: Hochgebildete Frauen sind häufiger kinderlos
Bei Frauen ab 40 Jahren mit einer hohen Bildung hatten 26% keine Kinder. Bei Frauen gleichen Alters mit mittlerer Bildung waren es nur 16% und bei Frauen mit niedriger Bildung sogar nur 11% der Frauen, die kinderlos blieben. Allerdings gab es diesen Zusammenhang nur im Westen!
Interessant dabei: Vor allem westdeutsche Akademikerinnen waren überdurchschnittlich häufig kinderlos!
6. Immer mehr Mütter unverheiratet
Zwar überwiegt bei den 40- bis 75-jährigen Frauen das klassische Zusammenleben in der Ehe bis heute, doch der Anteil der ledigen Frauen mit Kindern steigt. Während es bei den 60- bis 75-jährigen ledigen Frauen nur rund ein Viertel war, das Kinder bekam, so war es bei den 40- bis 49-jährigen schon ein Drittel! Jedoch muss man gerade bei den jungen ledigen Frauen beachten, dass sie ja noch die Möglichkeit zur Heirat haben.
Zu diesen Ergebnissen kam die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa - der Mikrozensus. Befragt wurden dabei 2008 erstmals alle Frauen zwischen 15 und 75 Jahren danach, ob sie Kinder haben und wenn ja, wie viele.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/, Homepage des statistischen Bundesamtes Deutschland
1. Für die niedrige Geburtenrate ist momentan vor allem die hohe Kinderlosigkeit verantwortlich
Die Geburtenrate wird durch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau beeinflusst und durch die Zahl der Frauen, die gar keine Kinder bekommen. Die Ergebnisse des Mikrozensus zeigen, dass das der momentan entscheidende Faktor für die Kinderlosigkeit ist.
2. Im Westen Deutschlands ist die Kinderlosigkeit höher als im Osten
16% der 40- bis 75-jährigen Frauen im Westen haben keine Kinder, im Osten sind es nur 8%. Auch bei den jüngeren Frauen zeigt sich diese Tendenz: Von den 35- bis 39-jährigen haben in den neuen Ländern 16% keine Kinder, in den alten Ländern sind es sogar 28%.
3. Die Kinderlosigkeit ist in Städten höher als in ländlichen Gebieten
Von den Frauen der Jahrgänge 1974-1983 (25-34 Jahre) sind 62% der Frauen, die in Städten leben, kinderlos; und nur 47% der Frauen, die in ländlichen Gebieten leben. Unterteilt wurde in urbane, semiurbane und ländliche Gemeinde. Vor allem Stadtstaaten wie Hamburg zeigen eine besonders hohe Kinderlosigkeit.
4. Frauen mit Migrationserfahrung sind seltener kinderlos
Von den 35- bis 44-jährigen zugewanderten Frauen sind 13% kinderlos, während von den in Deutschland geborenen Frauen 25% keine Kinder haben. Bei den 25- bis 34-jährigen Zuwanderinnen haben 39% bisher noch keine Kinder und bei den hier geborenen sind es ganze 61% der Frauen, die bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kinderlos sind.
Auch interessant ist der Unterschied in der Anzahl der Kinder: Frauen mit Migrationserfahrung haben im Vergleich zu den in Deutschland geborenen Frauen seltener nur ein Kind und sehr viel häufiger 4 oder mehr Kinder.
5. Für Westdeutschland gilt: Hochgebildete Frauen sind häufiger kinderlos
Bei Frauen ab 40 Jahren mit einer hohen Bildung hatten 26% keine Kinder. Bei Frauen gleichen Alters mit mittlerer Bildung waren es nur 16% und bei Frauen mit niedriger Bildung sogar nur 11% der Frauen, die kinderlos blieben. Allerdings gab es diesen Zusammenhang nur im Westen!
Interessant dabei: Vor allem westdeutsche Akademikerinnen waren überdurchschnittlich häufig kinderlos!
6. Immer mehr Mütter unverheiratet
Zwar überwiegt bei den 40- bis 75-jährigen Frauen das klassische Zusammenleben in der Ehe bis heute, doch der Anteil der ledigen Frauen mit Kindern steigt. Während es bei den 60- bis 75-jährigen ledigen Frauen nur rund ein Viertel war, das Kinder bekam, so war es bei den 40- bis 49-jährigen schon ein Drittel! Jedoch muss man gerade bei den jungen ledigen Frauen beachten, dass sie ja noch die Möglichkeit zur Heirat haben.
Zu diesen Ergebnissen kam die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa - der Mikrozensus. Befragt wurden dabei 2008 erstmals alle Frauen zwischen 15 und 75 Jahren danach, ob sie Kinder haben und wenn ja, wie viele.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/, Homepage des statistischen Bundesamtes Deutschland
Montag, 3. August 2009
Wie funktioniert erfolgreicher "small talk"?
Ob geschäftlich oder privat - "small talk" braucht wirklich jeder, und nichts ist unangenehmer als dazustehen und nicht zu wissen was man sagen soll!
Dr. Stephan Lermer im Interview mit Landeswelle Thüringen gibt hilfreiche Tipps:
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Landeswelle Thüringen, Beitrag vom 24.07.2009, Interview
Dr. Stephan Lermer im Interview mit Landeswelle Thüringen gibt hilfreiche Tipps:
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Landeswelle Thüringen, Beitrag vom 24.07.2009, Interview